Bodemuseum bald wieder im alten Glanz - Skulpturen, Gemälde, Münzen und Medaillen ab 2006 im Kuppelbau auf der Museumsinsel zu besichtigen




Bis 2006 werden unter der wieder mit Kupferblech bedeckten Kuppel des Bodemuseums neue Ausstellungen eingerichtet.



Der Weingott über einem der vielen Fenster freut sich auf die Besucher, die ab 2006 ins Bodemuseum kommen. (Fotos: Caspar)

Handwerker und Restauratoren haben im Bodemuseum noch für zwei Jahre das Sagen. Für 170 Millionen Euro wird seit 1998 der vor einhundert Jahren als Kaiser-Friedrich-Museum eröffnete Kuppelbau von Dach bis Keller saniert. Die Arbeiten werden im kommenden Jahr abgeschlossen. Bis Sommer 2006 werden neue Ausstellungen eingerichtet. Als erstes ist Ende Oktober das Münzkabinett der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz an seinen alten Stammplatz im Souterrain des Bodemuseums zurückgekehrt. Die Kosten für die Modernisierung und technische Ertüchtigung des Münzkabinetts lagen mit 5,5 Millionen Euro etwas niedriger als geplant. Vor 400 Jahren von den brandenburgischen Kurfürsten als Teil der Kunstkammer im Schloss angelegt, wuchs es dank großzügiger staatlicher Zuwendungen und privaten Mäzenatentums vor allem im 19. Jahrhundert neben den Sammlungen in London, Paris, Sankt Petersburg, Wien und New York zu einer der weltweit führenden Kollektionen dieser Art heran.

Im November 2005 wird das nach strengen Vorgaben des Denkmalschutzes sanierte und restaurierte Bodemuseum, in dem zurzeit noch gehämmert, gebohrt und gemalt wird, vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung an die Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz übergeben. Daraufhin kann sich hier die Skulpturensammlung mit ihren kostbaren Beständen an Figuren aus Holz, Stein und Bronze vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert einrichten. Vom Kulturforum im Tiergarten werden Bilder der Gemäldegalerie ins Bodemuseum umziehen, das schon vor hundert Jahren eine nach damals sehr modernen Gesichtspunkten eingerichtete Gemäldegalerie war. Die Wiedereröffnung des dann wieder im alten Glanz strahlenden Bodemuseums ist für Juni 2006 geplant. Zwei Jahre danach soll das Neue Museum, die letzte Kriegsruine auf der Museumsinsel, nach umfangreichen Wiederaufbauarbeiten als Heimstatt des Ägyptischen Museums und des Museums für Vor- und Frühgeschichte eröffnet werden. Für die Zeit danach plant die Stiftung Preußischer Kulturbesitz nach Angaben ihres Präsidenten Klaus-Dieter Lehmann die Sanierung des Pergamonmuseums. Die Vorarbeiten dazu sind angelaufen, noch nicht geklärt ist, wie die Finanzierung aussehen soll. Da sich das Land Berlin die Bezahlung der Arbeiten auf der zum Weltkulturerbe erklärten Museumsinsel nicht mehr beteiligt, obliegt dies ganz dem Bund. Insgesamt rechtet Lehmann mit Kosten in Höhe von zwei Milliarden Euro für die über zwei Jahrzehnte verteilte Sanierung und Restaurierung der aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert stammenden, im Zweiten Weltkrieg zum Teil stark beschädigten und danach nur notdürftig reparierten Gebäude auf der Museumsinsel.

Helmut Caspar

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