Beim Brandenburger Tor für zehn Jahre ausgesorgt
Vattenfall Europe übernimmt zehn Jahre lang Kosten für Berlins berühmtestes Wahrzeichen


Vattenfall Europe nimmt sich des Brandenburger Tors an und zahlt zwei Millionen Euro für den laufenden Unterhalt, verteilt über zehn Jahre. (Foto: Caspar)

Tue Gutes und rede darüber – warum nicht, wenn Sponsoring einem guten Zweck dient und Schaden vorgebeugt werden kann. Nach diesem Motto kümmert sich das in Berlin ansässige Energieunternehmen Vattenfall Europe zehn Jahre um das Brandenburger Tor und übernimmt die laufenden Unterhaltskosten. Jetzt haben Berlins Kultursenator Thomas Flierl und Vattenfall-Chef Klaus Rauscher einen Vertrag unterzeichnet, durch den der aus den Unternehmen Bewag, HEW, LAUBAG und VEAG gebildete Energieriese die Patenschaft über Berlins berühmtestes Wahrzeichen übernimmt.

Flierl begrüßte die Initiative und sprach die Hoffung aus, dass das Beispiel bürgerschaftlichen Engagements für kulturelle und geschichtliche Werte Schule macht, da Berlin zur Zeit aus finanziellen Gründen nicht in der Lage ist, bestimmte Aufgaben etwa auch auf dem Gebiet des Denkmalschutzes wahrzunehmen. Die Initiative von Vattenfall Europe entlaste den Berliner Haushalt um zwei Millionen Euro, die für andere kulturelle Maßnahmen verwendet werden können. „Besonders in Zeiten schwieriger Haushaltslagen sollten wir als Bürger und als Unternehmen gelegentlich die Frage aufwerfen, was wir für diesen Staat und das Gemeinwohl tun können. Deshalb übernehmen wir gern die Patenschaft über das Brandenburger Tor“, sagte Rauscher, vermied es aber, sich über weitere Unterstützungen dieser Art in Berlin und darüber hinaus zu äußern. „Alles muss im Rahmen unserer Möglichkeiten bleiben, und wir können auch nicht den Staat aus seinen Verpflichtungen entlassen“.

Vattenfall Europe wird die Betriebskosten und die laufende Bauunterhaltung an dem erst vor einem Jahr nach umfassender Restaurierung enthüllten Tor übernehmen und auch die Beleuchtung bezahlen und auch eventuelle Schäden am Tor beheben. Im Gegenzug gesteht dem Unternehmen die Landesregierung in Absprache mit dem Denkmalschutz zu, an mehreren Stellen am Tor und an den beiden seitlichen Torhäusern auf sich als Sponsor und Mäzen aufmerksam zu machen und auch mit dem Brandenburger Tor zu werben. In den nächsten Wochen werden Glastafeln mit deutsch-englischen Inschriften aufgestellt sowie zwei Bronzeplatten seitlich vom Tor in den Boden eingelassen.

Helmut Caspar

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