Charlottenburg wird 300 Jahre alt
Schlösserstiftung würdigt 2005 die 1705 verstorbene
Königin Sophie Charlotte



Die Fassade täuscht: Schloss Charlottenburg hat dringenden Sanierungsbedarf. (Foto: Caspar)

Große Sorgen macht sich die Preußische Schlösserstiftung um den Zustand einiger bedeutender Bauten in Berlin und Potsdam. Da die Finanzierung der dringend notwendigen und auch sehr teuren Sanierungsarbeiten im Schloss Charlottenburg oder im Potsdamer Neuen Palais nicht gesichert ist, können dort nur Sicherungsarbeiten ausgeführt werden. Die Stiftung wird Sondermittel beantragen, um mehr als nur Notreparaturen ausführen zu können, erklärt Stiftungschef Hartmut Dorgerloh. Obwohl es sich bei dem im Zweiten Weltkrieg bis auf die Grundmauern zerstörten Schloss Charlottenburg im Wesentlichen um einen Nachbau handelt, seien erhebliche Sanierungsmaßnahmen und auch die Modernisierung der veralteten Infrastruktur und Museumstechnik fällig.

Dorgerloh bestätigte, dass künftig die zum Schloss gehörende Orangerie für Empfänge des Bundespräsidenten genutzt werden soll. Die historischen Ausstellungsräume mit ihren kostbaren Ausstattungen seien davon aber nicht betroffen. Für 2005 bereite sich die Stiftung auf den 300. Jahrestag der Umbenennung der damaligen Lietzenburg in Charlottenburg und damit auch auf die Gründung von Charlottenburg nach dem Tod der ersten preußischen Königin am 1. Februar 1705 vor. Im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten und Ausstellungen zum Gedenken an Sophie Charlotte und ihren barocken Musenhof soll auch das dann bereits restaurierte Reiterdenkmal des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, ein Meisterwerk des Hofbildhauers Andreas Schlüter, im Ehrenhof des Charlottenburger Schlosses enthüllt werden.

Geplant ist, im Schloss Charlottenburg ein Hohenzollernmuseum einzurichten. Laut Dorgerloh müssen noch einige Fragen geklärt werden, etwa die Beteiligung des vormaligen Königshauses derer von Hohenzollern an der Ausstellung sowie inhaltliche Fragen rund um die Ausstellung „Fürsten, Feldherrn, Förderer“. Überlegt wird auch, ebenfalls in Charlottenburg ein Kutschen-, Sänften- und Schlittenmuseum einzurichten. Zwischenzeitlich aber soll die einzigartige Sammlung im ehemaligen königlichen Landsitz Paretz präsentiert werden.

Helmut Caspar

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