Diademe aus Gold und Edelsteinen -
Nachbildungen berühmter Kronen und Totenmasken im Automobil Forum Unter den Linden



Magischer Glanz geht von der Krone der Kaiserin Elisabeth („Sissi“) aus, auch wenn es sich um eine Kopie handelt. (Foto: Schweiker)

Für Kaiser, Könige und andere Fürsten waren Kronen unbedingt notwendige Insignien monarchischer Macht. Besetzt mit Perlen und Edelsteinen, wurden die Meisterwerke der Goldschmiedekunst dem neuen Herrscher bei der Krönung feierlich aufgesetzt oder bei einer Beerdigung dem teuren Toten vorangetragen. Queen Elizabeth II. trägt ihre brillantbesetzte Krone auch bei der Parlamentseröffnung in London; ansonsten kann man das Diadem, durch Panzerglas geschützt und schwer bewacht, im Londoner Tower bewundern.

Jetzt besteht auch in Berlin die seltene Gelegenheit, eine Kollektion von acht berühmten Kronen zu betrachten. Die Ausstellung „Insignien der Macht – Kaiser- und Königskronen aus 1000 Jahren europäischer Geschichte“ zeigt allerdings nicht die einmaligen Originale, die kein Museum entleihen würde, sondern sehr gut gemachte Nachbildungen. Die Palette reicht von der mittelalterlichen Wenzelskrone, die die Könige von Böhmen getragen haben, über der Krone der österreichischen Kaiserin Elisabeth, besser bekannt als Sissi, bis zur bayerischen, preußischen und englischen Krone.

Ergänzt wird die bis zum 24. Oktober im Berliner Automobil Forum Unter den Linden laufende Schau durch Kopien von berühmten Herrschergemälden. Besucher begegnen dem Kaiser Karl dem Großen im Schmuck der Reichskrone, des Reichsschwerts und des Reichsapfels, der römisch-deutschen Kaiserin Maria Theresia, dem preußischen König Friedrich dem Großen als Flötenspieler beziehungsweise Gastgeber der Tafelrunde in Sanssouci sowie dem bayerischen Märchenkönig Ludwig II. und anderen Herrschern. Vertreten ist auch der französische Kaiser Napoleon Bonaparte, der sich vor 200 Jahren in Paris eigenhändig die Krone aufgesetzt hat.

Ergänzt wird die Schau im Kellergeschoss des Automobilforums durch Landkarten, die die Veränderungen in den europäischen Macht- und Besitzverhältnissen bis ins 19. Jahrhundert hinein veranschaulichen. Wie die Kronenträger zum Zeitpunkt ihres Todes aussahen, zeigt eine Auswahl von Totenmasken. Darunter befindet sich die von Friedrich II. von Preußen und Napoleon I. Die Ausstellung ist Montag bis Freitag von 9 bis 20 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www.automobilforum-berlin.de.

Helmut Caspar

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