Berliner Dom wird 100 -
Gotteshaus am Lustgarten bereitet sich auf Jubiläum 2005 vor



Prunksärge wie der, der im Jahre 1705, vor fast 300 Jahren, verstorbenen ersten Preußenkönigin Sophie Charlotte ziehen die Blicke zahlreicher Dombesucher auf sich. (Foto: Caspar)

Großes hat man mit dem Berliner Dom für das kommende Jahr vor. Am 27. Februar 1905, vor nunmehr 99 Jahren, wurde der mächtige Kuppelbau im Beisein von Kaiser Wilhelm II. feierlich eröffnet, und schon jetzt laufen die Vorbereitungen auf die Säkularfeier im Februar 2005 auf vollen Touren. Es wird dann Festgottesdienste und Sonderführungen geben. Noch nicht entschieden ist, ob es eine Jubiläumsausstellung geben wird, die über die wechselvolle Geschichte des pompösen Gotteshauses und seiner Vorgängerbauten am Schlossplatz und am Lustgarten berichtet. Und es muss dringend geklärt werden, ob auch ob eine Festschrift veröffentlicht wird. Erwartet wird bereits in Kürze ein Buch über den regelmäßig im Berliner Dom auftretenden Staats- und Domchor. In diesem Band soll auch die Baugeschichte des Gotteshauses und das Programm der Eröffnung 1905 dokumentiert werden. Ausserdem kommt der amtliche Domführer in aktualisierter und erweiterter Form heraus.

Für dieses Jahr hat sich Domkuratorin Margit Hilmer und ihr Team allerhand vorgenommen. Wichtig ist, die Zahl der zahlenden Besucher zu stabilisieren und auszubauen, denn der Unterhalt des Gotteshauses kostet viel Geld und muss aus eigenen Einnahmen bestritten werden. „9482 Euro werden pro Tag gebraucht, und das ist nicht leicht. Kreative Ideen sind gefragt. Ein Teil unserer Räume wird für Empfänge und andere Veranstaltungen vermietet, das hilft schon weiter. Die Predigtkirche und andere Räume sind davon nicht betroffen“, sagt die Leiterin der Domverwaltung. Sie erwartet weitere Fortschritte bei der Restaurierung der Hohenzollernsärge, die in Reih und Glied in der Fürstengruft aufgestellt sind. Allerdings sind die Arbeiten abhängig von den dafür bereit gestellten Finanzen und Zuschüssen, und die sind bei der derzeitigen allgemeinen Haushaltlage nicht gerade rosig. Margit Hilmer blickt dennoch erwartungsfroh in die Zukunft, erhofft sie sich doch vom Domjubiläum 2005 erhöhte Aufmerksamkeit im In- und Ausland sowie viele Gäste, auch solche, die noch nie die Kirche am Lustgarten betreten haben. Wie begehrt es ist, zeigte sich in den Langen Nächten der Museen, beim Kirchentag 2003 und jüngst erst in einer stark besuchten „Dankeschön-Veranstaltung“ mit Orgel und Chormusik für Freunde und Helfer des Berliner Doms.

Helmut Caspar

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