Marmor-Generale werden eingehaust -
Maßnahmen zum Schutz wertvoller Standbilder
Unter den Linden


Berlin. Das Landesdenkmalamt plant, einige besonders wertvolle Marmorfiguren auf der Straße Unter den Linden in der kalten und feuchten Jahreszeit einzuhausen und den Antigraffitischutz zu verbessern. Dadurch soll die Lebensdauer der aus dem 19. Jahrhundert stammenden Standbilder verlängert und wesentliche Monumente der Berliner Bildhauerkunst für die Nachwelt erhalten werden. Wie aus dem Amt weiter zu erfahren ist, wird an den Abbau der Figuren Unter den Linden und ihre Einlagerung in ein Depot sowie den Ersatz durch Kopien nicht gedacht. Wohl aber sollen der „ganz normale“ Schutz und die ständige Überwachung der Figuren verstärkt werden.

Bereits in DDR-Zeiten waren die Sitzfiguren der Brüder Alexander und Wilhelm von Humboldt vor der Humboldt-Universität etwa von Ende Oktober bist etwa Ende März durch Holzhäuschen vor Regen, Schnee und Frost geschützt worden. Di Konstruktionen mit grünem Dach werden seither mit Hilfe eines Krans auf die Figuren gestülpt. Ähnlich wollen die Denkmalpfleger gegen Jahresende bei den Standbildern des Physikers Hermann von Helmholtz und des Althistorikers Theodor Mommsen im Ehrenhof der Humboldt-Universität verfahren. Auch die erst im vergangenen Jahr nach langer Abwesenheit im Prinzessinnengarten gegenüber der Neuen Wache aufgestellten Denkmäler der Generale der Befreiungskriege Bülow und Scharnhorst sollen jeweils ein Schutzhäuschen übergestülpt bekommen. Zur Zeit wird für die Straße Unter den Linden ein Konzept zur laufenden denkmalpflegerischen Betreuung der Standbilder von der Schlossbrücke bis zum Brandenburger Tor erarbeitet. Ausgeschrieben ist auch die Stelle für eine Steinrestauratorin oder einen Steinrestaurator, die sich speziell um Zeugnisse der Bildhauerkunst in Berlin unter freiem Himmel kümmern sollen.

Helmut Caspar

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