Dem Schlossplatz ein Freiheitsdenkmal!
Christdemokraten beleben einen vergessenen Vorschlag und verlangen raschen Abriss des Palastes der Republik



Der Palast der Republik und das, was von ihm noch übrig geblieben ist: ein "Event-Ort" (Foto: Caspar)

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat einen älteren Plan neu belebt, in der Mitte der Stadt ein Einheits- und Freiheitsdenkmal zu errichten. Es soll an die friedliche Revolution erinnern, die vor 15 Jahren zum Fall der Mauer sowie zum Ende der DDR und am 3. Oktober 1990 zur Wiedervereinigung führte. Mitte der 1990er Jahre hatte eine Initiative unter Führung des letzten Ministerpräsidenten der DDR, Lothar de Maizière (CDU), den Vorschlag unterbreitet, auf dem Gelände des früheren Kaiser-Wilhelm-Denkmals am Rande des Berliner Schlossplatzes ein solches Erinnerungsmal zu errichten. Der Plan wurde, da er geringen Widerhall in der Öffentlichkeit fand, seinerzeit wieder fallen gelassen.

Die jetzt von der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel vorgetragene Idee sieht nicht mehr das Fundament jenes nach 1945 eingeschmolzenen Nationaldenkmals für Kaiser Wilhelm I. als Standort vor, sondern das Gelände des Palastes der Republik, der in den nächsten Jahren abgetragen werden soll.

Da das in der Honecker-Ära mit riesigem Aufwand an der Stelle des 1950 abgerissenen Berliner Schlosses erbaute Haus mittlerweile ein ausgesprochener Event-Ort geworden ist, in dem die chinesischen Tonkrieger gezeigt werden und sich vor kurzem sogar der Bundesverband der Deutschen Industrie zu seiner Jahrestagung versammelt hat, sehen Skeptiker den Abriss des von Asbest befreiten Palastes der Republik nicht so schnell kommen. Dies hat Angela Merkel zu der Aussage veranlasst, mit der Verzögerung des Abrisses müsse jetzt Schluss sein.

Helmut Caspar

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