Reduzierter Gedenkort
Wieder Hoffnung auf Vollendung der "Topographie des Terrors"

Berlin. Der Architekt Peter Zumthor hat seine Pläne für das Dokumentations- und Besucherzentrum der Stiftung Topographie des Terrors an der Wilhelmstraße im Bezirk Mitte überarbeitet und einige besonders schwierige und kostenintensive Konstruktionsdetails fallen gelassen. Wie die mit dem Bau betraute Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erklärte, sei unter diesen Bedingungen eine Weiterführung des Anfang 2002 unterbrochenen Baus im vorgegebenen Kostenrahmen von 38,85 Millionen Euro möglich.

Die Zumthor’ schen Pläne sehen keine grundlegenden Veränderungen der Konstruktionsprinzipien vor, doch soll das Stabwerk, aus dem sich das Haus zusammen gesetzt, wesentlich vereinfacht werden. So will der Architekt die Knotenverbindungen, die das Haus zusammen halten, von 18.000 auf 6.000 reduzieren. Die Stiftung Topographie des Terrors ist aufgefordert, Standards in der Innenausstattung und im Außenbereich zu reduzieren, um damit ebenfalls Mittel einsparen zu helfen.

Peter Zumthor hatte sich bisher geweigert, Abstriche von seinem Konzept zuzulassen. Erst als das ganze Konzept angesichts ausufernder Kostensteigerung auf der Kippe stand und Kultursenator Thomas Flierl und der Direktor des Dokumentationszentrums Topographie des Terrors, Andreas Nachama, dem Architekten ins Gewissen geredet hatten, erklärte er sich bereit, Vereinfachungen an seinem vor einigen Jahren preisgekrönten und von der Kritik gelobten Entwurf vorzunehmen. Stadtentwicklungssenator Senator Peter Strieder zeigt sich zufrieden. Es sei an der Zeit gewesen, dass der Architekt das Seine dazu beiträgt, dass sein „herausragende Entwurf“ in dem vom Landesparlament beschlossenen Kostenrahmen verwirklicht wird.

Ganz für umsonst ist das Umsteuern nicht zu bekommen. Denn durch die technischen Veränderungen und Umplanungen entstehen neue Kosten von rund einer Million Euro. Auf der anderen Seite wird ein Mehrfaches eingespart und der gesamte Bau gerettet. Dessen Vollendung kann, wenn alle Gremien für die abgespeckte Fassung stimmen, frühestens im Sommer 2004 begonnen werden.

Helmut Caspar

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