„Berlin in Gips“ -
Mehr als 50 000 Besucher sahen Dauerausstellung
im Roten Rathaus


Das anmutige Doppelbildnis der Prinzessinnen Luise und Friederike zählt zu Schadows berühmtesten Arbeiten. (Foto: Caspar)

Zu einem Dauerbrenner ist die Dauerausstellung „Berlin in Gips“ im Säulensaal des Roten Rathauses geworden. Seit der Eröffnung der Schau mit hochkarätigen Werken der Berliner Bildhauerkunst von 1790 bis 1850 vor einem Jahr wurden über 50 000 Besucher gezählt, die damit auch den Sitz des Regierenden Bürgermeisters in der Mitte der Stadt kennen lernen.

Die Schau erinnert an bedeutende Künstler wie Johann David Schadow und Christian Daniel Rauch, die viel mit Gips gearbeitet und aus diesem Material Vorlagen für ihre überall auch in Berlin aufgestellten Bildwerke aus Marmor und Bronze geschaffen haben. Dazu kommen Dekorationen aus Gips für die königlichen Schlösser. Zu sehen sind überdies Büsten von Angehörigen des Hauses Hohenzollern und anderer gekrönter Häupter, Entwürfe und Modelle für Standbilder sowie Abgüsse antiker Figuren. Besondere Schmuckstücke sind das 1795 bis 1797 von Schadow geschaffene Doppelbildnis der Prinzessinnen Luise und Friederike, das zu den Meisterwerken klassizistischer Bildhauerkunst gehört und in Berlin mehrfach auch als Gipsabguss vertreten ist, sowie das Modell einer so genannten Trajanischen Säule, die Rauch, der Schöpfer von zahlreichen Generalsfiguren und des Reiterdenkmals Friedrichs des Großen Unter den Linden, zur Erinnerung an diesen Preußenkönig geschaffen hat.

Die Exponate stammen aus den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz. Sie wird durch Stücke aus der Staatlichen Gipsformerei in Charlottenburg ergänzt, die auf eine nunmehr 175jährige Geschichte zurück blicken kann. Diese zu den Staatlichen Museen gehörende Einrichtung besitzt über 6000 Formen zur Herstellung von Gipsabgüssen jeder Größe und Form und verkauft solche Kopien auch an Privatsammler. Die Ausstellung „Berlin in Gips“ steht allen Besuchern des Roten Rathauses Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr offen. Der Eintritt ist frei.

Helmut Caspar

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