Neues Ausstellungskonzept für das Jagdschloss Grunewald
Preußische Schlösserstiftung will Anziehungskraft des Hauses aus dem 16. Jahrhundert verbessern und noch mehr Besucher anlocken


Das Jagdschloss Grunewald soll stärker als bisher ins öffentliche Bewusstsein gehoben werden. (Foto: Caspar)

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg will die Attraktivität des aus dem 16. Jahrhundert stammenden Jagdschlosses Grunewald im Berliner Bezirk Zehlendorf verbessern und es stärker ins öffentliche Bewusstsein heben. Mit Befriedigung wies Stiftungschef Hartmut Dorgerloh unlängst bei einem Ortstermin darauf hin, dass die Besucherzahlen erheblich angestiegen sind. Zählte man 2002 im Schloss des brandenburgischen Kurfürsten Joachim II. nur 4800 Besucher, so waren es 2003 beachtliche 12 300 Interessenten, die zur Besichtigung sowie zahlreichen Sonderveranstaltungen kamen. „Liebend gern“ würde Dorgerloh im Winterhalbjahr die Öffnungszeiten erweitern und so die Besucherzahlen weiter steigern. Doch müsste er zusätzliches Personal einstellen, das er beim angespannten Stiftungshaushalt aber nicht bezahlen könnte.

Die Schlösserstiftung wird laut Dorgerloh im kommenden Jahr im Jagdschloss einen Museumsshop einrichten, das gastronomische Angebot verbessern, sich wieder an der Langen Nacht der Museen beteiligen und zu Konzerten einladen. Aktuell sind für die Adventszeit am 7. Dezember ein Weihnachtsmarkt im Schlosshof, vom 7. Dezember bis 25. Januar eine Sonderausstellung über „Berliner Weihnacht“ sowie eine Fotoausstellung vom 29. November bis 22. Februar mit dem skurrilen Titel „Auf Rüsselhöhe mit Hauptstadtschweinen“ geplant. In dieser Dokumentation geht es um die Art und Weise, wie man früher mit den „Schwarzkitteln“ umgegangen ist und wie man heute mit ihnen fertig wird - ein für ein Jagdschloss durchaus angemessenes Thema.

Geplant ist der Umbau des gegenüber dem Schloss stehenden historischen Jagdzeugmagazins in ein heutigen Anforderungen genügendes Jagdmuseum, in dem man auch Konzerte geben kann. Mit der Berliner Technischen Kunstschule (BTK) ist hat die Schlösserstiftung verabredet, das Angebot im Museumsshop durch Videofilme, Bücher und andere vor allem auf junge Besucher zielende Kreationen zu erweitern, die von angehenden Designer produziert werden. Die von Studentinnen und Studenten vorgestellten Arbeiten, in denen auch die Geschichte des Jagdschlosses mitschwingt, fanden großen Beifall.

Glanzpunkte der Ausstellung sind Bildnisse von Lucas Cranach dem Älteren und dem Jüngeren sowie Werke der niederländischen und deutscher Malerei der Renaissance und des Barock. Darüber hinaus werden in edlem Ambiente Zeugnisse höfischer Jagd bei den brandenburgischen Kurfürsten und preußischen Königen sowie Möbel und Kunsthandwerk von der Renaissance bis zum 19. Jahrhundert gezeigt. Im Jagdschloss Grunewald, Hüttenweg 100, 13193 Berlin, finden im Winterhalbjahr an Sonn- und Feiertagen Führungen um 11, 13 und 15 Uhr statt. Im Sommerhalbjahr ist es Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Helmut Caspar

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