Ganz Berlin in der Tasche
Neuer Geschichtskalender für das Jahr 2004 in der Edition Luisenstadt


Die Granitschale auf dem Lustgarten zwischen Dom und Altem Museum wurde vor 170 Jahren aufgestellt. Der neue Berlin-Kalender berichtet über das Wunderwerk der Steinbearbeitung. (Foto: Caspar)

Die Berliner Geschichte steckt voller Geschichten. Einige werden im neuen Berlin-Kalender 2004 erzählt, der jetzt in der Edition Luisenstadt erschienen ist. Gerade und krumme Jahrestage, große und kleine Jubiläen, internationale Politik und Dinge eher am Rande werden in dem 288 Seiten starken Taschenbuch berücksichtigt. 19 Autorinnen und Autoren lassen Stationen der Berliner Stadt- und Kulturgeschichte Revue passieren. Manche Kuriosität wird erwähnt, etwa kurfürstliche Vorschriften und Strafandrohungen bei Entfaltung unziemlicher Pracht und Kosten bei Feiern und Schmausereien (1604), die Einrichtung der Hundesteuer (1829), die Geburt der monumentalen Granitschale vor dem Alten Museum, auch Suppenschüssel genannt (1834), der Tod des Unternehmers August Borsig (1854) oder die erste deutsche Funkausstellung (1924) und die Berliner Aussenministerkonferenz (1954), um nur einige Beispiele zu nennen.

Dem Kalendarium mit eingestreuten Geschichtsbetrachtungen und biographischen Beiträgen über Paul Dessau, Martin Gropius, Herbert von Karajan, Georg Knorr, Hans Scharoun, die so genannte Harfenjule und viele andere Berliner Persönlichkeiten sind wichtige Daten zur Stadtgeschichte angefügt. Dazu kommen in dem umfangreichen Informationsteil auch eine Liste der Berliner Ehrenbürger (einschließlich des 2003 wieder aufgenommenen sowjetischen Stadtkommandanten Nikolai Bersarin) sowie Angaben zur Berliner Bevölkerungserntwicklung zwischen 1600 (9000 Einwohner) und 2000 (3,38 Millionen Einwohner). Sodann findet man in dem Kalender statistische Angaben über die zwölf Berliner Bezirke, ihre Fläche, Einwohner und Bevölkerungsdichte sowie über wichtige Landesbehörden, Kultureinrichtungen und Museen. Der Kalender für 2004, mit dem man Berlin quasi in die Tasche stecken kann, kostet 7,50 Euro und ist im Buchhandel oder auch beim Luisenstädtischen Bildungsverein (Tel. 29492393) erhältlich (ISBN 3-89542-133-2).

Helmut Caspar

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