"Museum des Kalten Krieges" geplant -
Ideen für einen Gedenkort nach Abbau der Mauerkreuze am Checkpoint Charlie



Gedenkkreuze für die Toten an der Berliner Mauer, gegen Widerstände abgerissen am 5.7.2005. (Foto: Caspar)

Nach dem Abbau der Mauerkreuze, die die Leiterin des Museums am Checkpoint Charlie, Alexandra Hildebrandt zur Erinnerung an die Toten an der Berliner und deutsch-deutschen Mauer unweit der Friedrichstraße hatte aufstellen lassen, hat Kultursenator Thomas Flierl (PDS) Pläne für den weiteren Umgang mit diesem Ort bekannt gegeben. Zunächst soll der Zaun um die Baustelle auf dem Block 200 mit Bildern und Dokumenten zur Geschichte der Berliner Mauer versehen werden. Sodann ist eine Open-air-Ausstellung zum gleichen Thema geplant. Schließlich soll in einer dritten Stufe in dem Neubau, der auf dem bisherigen Mauerkreuz-Gelände entsteht, ein Museum des Kalten Krieges eingerichtet werden. „In Zusammenarbeit mit internationalen Museen, vor allem in den USA, planen wir an dieser Stelle einen Ort der Information, der das Haus am Checkpoint Charlie ebenso wissenschaftlich präzise wie kommunikativ ergänzt“, sagte Flierl und beschrieb auch das neue Museumskonzept, das vom Deutschen Historischen Museum Berlin, dem Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam, dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst und dem Alliiertenmuseum in Berlin-Dahlem erarbeitet wird.

Bis zum Baubeginn auf der bisherigen Brache mit den Mauerkreuzen darauf soll auf dem 360 Meter langen Bauzaun die wechselvolle Geschichte des ehemaligen Grenzübergangs Checkpoint Charlie dokumentiert werden. Darüber hinaus sei „in naher Zukunft“ die Errichtung einer temporären Freilicht-Ausstellung auf dem Gelände von Block 200 geplant. Ihr Kernstück ist ein 180-Grad-Panorama, das an historische Situationen am Grenzübergang und die militärische Konfrontation zwischen Ost und West nach dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 erinnern. Senator Flierl lädt Vertreter der Opferverbände, die sich für den Verbleib der Mauerkreuze stark gemacht hatten, ein, an der Konzeption der neuen Gedenkstätte und generell zum Berliner Mauerkonzept aktiv mitzuwirken. Es sieht unter anderem die Auslage eines Totenbuches in der Bibliothek des Deutschen Bundestages vor. Daten liefert ein Forschungsprojekt des Dokumentationszentrums Berliner Mauer und des Zentrums für Zeithistorische Forschung in Potsdam.

Helmut Caspar

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