Neues Leben im alten Klosterviertel
Pläne zur Umgestaltung des historischen
Areals werden zur Diskussion gestellt


Die mittelalterliche Klosterkirche im Klosterviertel
wird jetzt saniert und restauriert. (Foto: Caspar)


Berlin. Die Gegend rund um den Molkenmarkt und an der Klosterstraße im Bezirk Mitte gehört zu den ältesten Stadtvierteln von Berlin. Hier steht neben dem Alten und dem Neuen Stadthaus sowie der Parochialkirche auch eines der bedeutendsten Zeugnisse mittelalterlicher Backsteingotik in Berlin – die Ruine der Klosterkirche, deren Sanierung und Restaurierung gerade angelaufen ist. Obwohl das Viertel eine attraktiven Lage am Rand des historischen Zentrums und auch durch den öffentlichen Personennahverkehr gut angeschlossen ist, ist es abends und nachts hier ziemlich still und einsam. Das soll sich nun ändern. Der Berliner Senat strebt die Rückgewinnung einstiger städtischer Qualitäten an, eine urbane Mischung unterschiedlicher Funktionen mit einem erheblichen Anteil von Wohnfläche. Vielfältige gastronomische und kulturelle Einrichtungen sollen dem Quartier ein besonderes Flair geben und Touristen anziehen, die sich hierher wenig verirren, wenigstens im Vergleich mit dem Nikolaiviertel ein paar hundert Meter weiter entfernt.

Exemplarisch für die geplante Entwicklung soll der historische Jüdenhof als lebendiges innerstädtisches Wohnquartier am authentischen Ort wieder entstehen. Die Stiftung „Zum Grauen Kloster“ will die ehemalige Klosterschule des Gymnasiums an ihren angestammten Platz zurück bringen. Die Entwicklung der Planungskonzeption erfolgte in Abstimmung mit dem Bezirk Mitte. Ab 1. Oktober werden Pläne und Konzeptionen der Neu- und Umgestaltung der Öffentlichkeit vorgestellt und zur Diskussion gestellt. Die Ausstellung findet in der Bauverwaltung Behrenstraße 42 (Mitte) statt und ist bis 31. Oktober zu sehen. Bis 28. November wird ergänzend eine Dokumentation über die historische Entwicklung des Molkemarktes und des Klosterviertels gezeigt. Geöffnet sind beide Ausstellungen Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Helmut Caspar

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