Stadtmuseum stellte Mauersegmente auf
Präsentation bemalter Betonteile am Märkischen Museum durch Hinweistafeln und Hörstation ergänzt

Die Stiftung Stadtmuseum Berlin zeigt neuerdings Originalsegmente der Berliner Mauer im Außenbereich des Märkischen Museums. Es handelt sich um zwei Teile mit einer Bemalung, wie sie für die westliche Seite der Mauer im Stadtbezirk Kreuzberg typisch war. Bei den fünf anderen Betonstücken besitzt eines mit einer Durchgangsklappe, die von DDR-Grenzern benutzt wurde. Ein Mäzen hatte die Mauerteile dem Berliner Stadtmuseum mit der Auflage geschenkt, sie als Erinnerung an die Spaltung Deutschlands und ihre Überwindung öffentlich zu präsentieren. Die Präsentation der Segmente der Berliner Mauer ab 9. November, dem 14. Jahrestag der Maueröffnung, wird durch die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ermöglicht.

Gezeigt werden die Mauerstücke an der Längsseite des aus dem frühen 20. Jahrhundert stammenden Märkischen Museums und direkt neben dem Haupteingang an der Wallstrasse. Diese Aufstellung knüpft an das seinerzeit vom Architekten des Museums, Stadtbaurat Ludwig Hoffmann, entwickelte Konzept an, demzufolge die äußere Architektur des Märkischen Museums mit Stilzitaten und Bauspolien eine Reise durch die Geschichte Berlins und der Mark Brandenburg ermöglichen soll. Tafeln mit Hinweisen in Bild und Schrift über die Geschichte der Berliner Mauer ergänzen die Präsentation. In einer Hörstelle kann man überdies originale Tondokumente vernehmen, darunter auch den berüchtigten Ausspruch des damaligen SED-Chefs Walter Ulbricht vom Sommer 1961 „Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten“.

Die Berliner Mauer ist das wohl eindringlichste Symbol der 28-jährigen Spaltung Deutschlands. Die weitläufige Grenzbefestigung quer durch die Stadt mit ihren Türmen, Betonwällen, Kontrollposten, Fahrwegen und anderen Anlagen wurde nach dem 9. November 1989 in rasantem Tempo demontiert und zum großen Teil zerschreddert. Bemalte Mauersegmente hat man darüber hinaus als Erinnerungsstücke in verschiedenen Ländern aufgestellt. Nur an wenigen Orten in Berlin kann man heute noch den historischen Grenzverlauf besichtigen und erleben. Dazu zählen die Standorte in der Bernauer Strasse, die Niederkirchnerstrasse am Martin-Gropius-Bau und die East-Side-Gallery entlang der Mühlenstrasse. Diese Mauerreste befinden sich hier zwar am authentischen Ort, sind aber nur in der Gedenkstätte Bernauer Strasse didaktisch erschlossen. Im Bereich des Brandenburger Tors wird der ursprüngliche Verlauf der Mauer durch einen Streifen auf farbigen Steinen auf der Fahrbahn angedeutet

Helmut Caspar

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