Ägypten will Nofretete zurück haben -
Heimstatt der schönen Königin ist das Neue Museum
auf der Museumsinsel



„Nofretete kommt“ verkündet das Riesenposter am Neuen Museum, das bis 2009 aufgebaut werden soll. (Foto: Caspar)

Das Ägyptische Museum in Kairo will die weltberühmte Büste der Königin Nofretete aus Berlin zurück haben. Ihre Forderung erhebt die neue Direktorin des Kairoer Museums mit der Begründung, das weltbekannte Porträt sei nach den Ausgrabungen im Jahre 1912 durch den deutschen Archäologen Ludwig Borchardt „nicht legal“ nach Berlin gelangt. Der Ausgräber habe ihre wahre Bedeutung und ihren historischen Wert heruntergespielt, um sie ins deutsche Kaiserreich mitnehmen zu können.

Die immer wieder einmal erhobene Forderung wird am Ägyptischen Museum der Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz mit dem Hinweis auf damalige Abmachungen gelassen kommentiert. Von einer illegalen Verbringung der Büste, die zum Logo des Ägyptischen Museums wurde, sei keine Rede.

Um diese Klarststellung zu unterstreichen und wie zum Trotz, prangt an der Fassade des Neuen Museums denn auch ein riesiges Poster mit dem Bildnis der altägyptischen Königin. Der Hinweis in gelber Schrift „Nofretete kommt“ wird durch die Angabe ergänzt, dass die Wiedereröffnung der Sammlung in dem Jahre 2009 erfolgen soll, wenn das Haus dann auf- und umgebaut sein wird.

Das farbig bemalte Porträt der Gemahlin des Königs Echnaton – er regierte von 1351 bis 1334 vor Christus – wurde bisher im Ägyptischen Museum gegenüber dem Schloss Charlottenburg gezeigt. Bis zur Wiedereröffnung des Neuen Museums soll es in Schinkels Altem Museum am Lustgarten präsentiert werden. Die Staatlichen Museen versprechen sich von der Ausstellung einen ähnlichen Zulauf, wie er zur Zeit bei der Schau des Museums of Modern Art (MoMA) in der Neuen Nationalgalerie an der Potsdamer Straße im Bezirk Tiergarten zu beobachten ist.

Helmut Caspar

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