Hilfe für das Observatorium -
Provisorium für Klimaforscher auf dem Potsdamer Telegrafenberg hat 2006 ein Ende



Die unter Denkmalschutz stehenden Bauten auf dem Potsdamer Telegrafenberg werden mit öffentlichen und privaten Mitteln nach und nach restauriert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. (Foto: Caspar)

In den kommenden Jahren soll das Meteorologische Observatorium Potsdam (MOP) saniert und restauriert werden. Dafür werden bis 2006 rund 4,1 Millionen Euro bereitgestellt, teilten die brandenburgische Forschungsministerin Johanna Wanka und der Vorsitzende des Vorstandes der Investitionsbank des Landes Brandenburg Klaus-Dieter Licht jetzt mit. Die Summe setzt sich aus einer Zuwendung aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung in Höhe von 2,04 Millionen Euro sowie je 1,02 Millionen Euro vom Bund und Land zusammen.

Mit der Sanierung des maroden Bauwerks endet ein langjähriges Provisorium für Mitarbeiter des Potsdamer Instituts für Klimafolgeforschung (PIK). Sie sind derzeit behelfsmäßig auf dem Potsdamer Telegrafenberg untergebracht, auf dem bereits in der Kaiserzeit verschiedene Observatorien und andere wissenschaftliche Institute stehen. Für die Mitarbeiter des PIK sollen moderne Arbeitsplätze geschaffen werden, außerdem wird die Infrastruktur des Gebäudes auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Damit gelinge es, das Institut in einer angemessenen und ausreichenden räumlichen Ausstattung unterzubringen. Ziel sei es, die Arbeitsfähigkeit und die internationale Wettbewerbsfähigkeit für das Institut langfristig zu sichern, erklärte die Ministerin.

Um ein Wunderwerk der Technik müht sich schon seit Jahren der Förderverein Großer Refraktor Potsdam e.V. Er sammelt Geld für die Wiederherstellung des viertgrößten Linsenteleskops der Welt. Das tonnenschwere Gerät, das sich in der Obhut des Astrophysikalischen Instituts Potsdam ebenfalls auf dem Potsdamer Telegrafenberg befindet, soll bis 2006 wieder in Gang gesetzt werden.

Möglich wird die Restaurierung des Großen Refraktors durch Zuwendungen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der von ihr treuhänderisch verwalteten Pietschker-Neese-Stiftung. Die gesamte Wiederherstellung des 1899 eingeweihten und unter Denkmalschutz stehenden Refraktors wird voraussichtlich 600 000 Euro kosten, die anteilig aufzubringen sich die beiden Stiftungen vorgenommen haben. Im Rahmen der Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen werden auch die Kuppel und die Beobachtungsbühne wieder zugänglich gemacht. Danach soll das 1968 ausgemusterte Gerät der Öffentlichkeit vorgeführt werden. Neben Beobachtungsnächten für interessierte Laien werden ab 2006 auch Vorträge über die Geschichte der Astronomie und verwandte Themen angeboten.

Helmut Caspar

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