Ehrung für "Architekten des Königs" -
Schlösserstiftung erinnert im Babelsberger Schloss an Ludwig Persius


Der preußische Baumeister und Schinkel-Schüler Ludwig Persius (1803-1845) steht im Mittelpunkt einer umfangreichen Ausstellung, die die Preußische Schlösserstiftung bis 19. Oktober im Babelsberger Schloss zeigt. Der Ort ist gut gewählt, gehört doch der Sommersitz des Hohenzollernprinzen und späteren preußischen Königs beziehungsweise ab 1871 deutschen Kaisers Wilhelm I. zu den wichtigsten Arbeiten des begnadeten Künstlers, der vor allem Potsdam und Umgebung in ein italienisches Arkadien verwandelte. Anlass der Ausstellung ist der 200. Geburtstag von Persius, der von Friedrich Wilhelm IV. mit dem Titel „Architekt des Königs“ ausgezeichnet wurde, leider schon 1845 mit nur 42 Jahren nach einer Italien-Reise starb. Die Schau zeigt über einhundert Architekturentwürfe von Persius’ Hand sowie zeitgenössische Darstellungen seiner Bauten. Dazu zählen das „maurische“ Dampf-maschinenhaus in Potsdam, die Heilandskirche in Sacrow, die Römischen Bäder im Park Sanssouci, die Dampfmaschinenhäuser im Babelsberger und im Glienicker Park sowie eine Vielzahl von Villen. Im Babelsberger Schloss sind darüber hinaus Modelle von Persius-Bauten und originale Architekturbauteile zu sehen.

Die Ausstellung holt den Jubilar nicht nur aus dem Schatten seines Lehrers und künstlerischen „Übervaters“ Schinkel hervor, wie Stiftungschef Hartmut Dorgerloh bei der Eröffnung sagte, sondern schildert auch die Nutzungs- und Restaurierungsgeschichte vieler Persius-Bauten. Sie zeigt zugleich, was heute noch an ihnen getan werden muss. Zu sehen ist die Ausstellung bis 19. Oktober im Babelsberger Schloss Dienstag bis Sonntag 10-17 Uhr. Der Katalog mit vielen neuen Informationen zu leben und Werk des Künstlers kostet 29 Euro, ein Architekturführer mit der Auflistung aller seiner Arbeiten 12 Euro.

Helmut Caspar

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