Wegweiser durch das „rote Berlin“ -
Illustrierte Faltkarte mit Angaben zur Arbeiter-
und Gewerkschaftsbewegung


Der Regierende Bürgermeister, Bundeskanzler und SPD-Vorsitzende
Willy Brandt ganz aus Bronze in der SPD-Zentrale. (Foto: Caspar)


Überall in Berlin gibt es Denkmäler und Gedenkstätten, aber auch Wohn- und Wirkungsstätten von Politikern, Wissenschaftlern, Künstlern. Leider kennt man nur wenige, weil sie versteckt, schlecht zugänglich sind oder weil Hinweistafeln fehlen. Was speziell das „rote Berlin“ zu bieten hat, vermerkt eine neue Karte mit Örtlichkeiten aus der über 150 Jahre alten Geschichte der Arbeiterbewegung in der Hauptstadt. Kombiniert mit einer mit der industriellen Revolution beginnenden und bis an die Gegenwart reichenden Chronik, bietet das Faltblatt Hinweise auf Parteihäuser der SPD, KPD und SED, auf das alte Handwerkervereinshaus in der Sophienstraße und andere Gewerkschaftshäuser aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die Karte vermerkt unter anderem den für die Berliner Geschichte so wichtigen Friedhof der Märzgefallenen am Beginn der Landsberger Allee, wo die Toten der Barrikadenkämpfe vom März 1848, aber auch Opfer der Novemberrevolution 1918 bestattet sind. Erfasst sind ferner der Zentralfriedhof Friedrichsfelde mit der Gedenkstätte der Sozialisten und der mit vielen Prominentengräbern besetzte Dorotheenstädtische Friedhof an der Chausseestraße.

Viele verschiedenfarbige Ortsangaben beziehen sich auf den Naziterror nach Errichtung der Hitlerdiktatur 1933, ergänzt durch Gedenkstätten an die Befreiung vom Faschismus 1945 durch die Rote Armee. Ausgespart ist auf der Karte auch nicht die Zeit nach 1945, als sich die SED-Prominenz im Pankower Ortsteil Niederschönhausen breit machte. Dazu gibt es eine kleine Sonderkarte, die die Wohnhäuser von Pieck, Ulbrich, Honecker & Co. vorstellt. In einem weiteren Sonderteil finden Philatelisten Abbildungen von DDR-Briefmarken, auf denen das „rote Berlin“ in der Sicht der SED dargestellt ist. Der kartographische Wegweiser ist im Verlag Edition Panorama Berlin (Tel. 030/3231837, www.panorama-berlin.de) erschienen und kostet im Buchhandel gefalzt 3,50 Euro oder gerollt 5,50 Euro.

Helmut Caspar

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