Kunstausstellung in Sacrow
Preußenstiftung öffnet erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg Schloss am Jungfernsee


Sacrow. Mit einer Ausstellung zeitgenössischer Kunst öffnet die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg erstmals seit Ende des Zweiten Weltkriegs das am Jungfernsee gelegene Schloss Sacrow wieder für das Publikum. Bis zum 7. September präsentiert der Verein ARS Sacrow e.V. jeweils am Wochenende unter dem Titel "Die Räume der Macht - Die Macht der Räume" Arbeiten von zwölf internationalen Künstlern.

Der zentral zwischen Glienicke, Babelsberg, dem Neuen Garten und der Pfaueninsel gelegene Ort gehört zur Potsdam-Berliner Parklandschaft und steht auf der Unesco-Liste des Weltkulturerbes. In „Mauerzeiten“ waren das auf östlicher Seite in einem Landschaftspark gelegene ehemalige Gutshaus, auch Schloss genannt, und die Heilandskirche hermetisch von der Umwelt abgetrennt und konnten, ausser von DDR-Grenzern, nicht betreten werden. Im barocken Schloss sind noch Spuren von Umbauten in der Nazizeit sichtbar.

Die Blicke aus dem Fenster zeigen die im Zuge der Wiederherstellungsarbeiten freigelegten Sichtachsen der für den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. von Peter Joseph Lenné angelegten Gartenlandschaft. Der Monarch hatte das Gut im Jahre 1840 als Gegenüber zu bereits bestehenden königlichen Gärten auf der Pfaueninsel sowie in Glienicke, Babelsberg und Potsdam erworben. Von 1841 bis 1844 wurde die an italienische Gotteshäuser erinnernde Heilandskirche an der am weitesten in den Jungfernsee hineinragenden Landzunge nach Plänen von Ludwig Persius, dem „Architekten des Königs“ errichtet. Von DDR-Grenzern stark beschädigt, wurde die Kirche mit einem separat stehenden Glockenturm nach dem Fall der Berliner Mauer (1989) saniert und restauriert. Jahrelang war unklar, was aus dem Schloss werden soll. Die jetzt begonnene Nutzung für Ausstellungszwecke eröffnet neue Perspektiven.

Das Schloss ist am Wochenende von 12 bis 18 Uhr geöffnet, Eintritt 2 Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Im Wirtschaftshof gibt es ein Gartencafé. Weitere Informationen beim Verein ARS Sacrow e.V., Tel. 0177/600 51 94.

Helmut Caspar

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