Sponsoren für Restaurierung der Hohenzollernsärge im Berliner Dom gesucht


Der Berliner Dom ist die mit Abstand am meisten besuchte Kirche in der Hauptstadt. Im vergangenen Jahr wurden 119 000 Gottesdienstbesucher gezählt, hinzu kamen rund 336 000 zahlende Touristen in den kaiserzeitlichen Prunkbau am Lustgarten. Viele Leute kamen, um inmitten der Alltagshektik ein wenig Ruhe zu finden oder ein gebet zu sprechen, aber auch vom Umgang rund um die Kuppel einen unvergleichlichen Rundblick auf die Stadt zu genießen oder in die Fürstengruft hinabzusteigen, wo rund einhundert Särge mit den Gebeinen von Angehörigen des Hauses Hohenzollern aufgestellt sind. Mit Hilfe des Bundes-innenministeriums und des Berliner Landesdenkmal-amts sind erst 20 Prozent der künstlerisch und geschichtlich bedeutsamen Sarkophage restauriert worden. Dombaumeister Rüdiger Hoth hofft, dass sich weitere Sponsoren finden, die die Wiederherstellung und Pflege des einen oder anderen Sargs übernehmen und damit die erst vor ein paar Jahren in Angriff genommenen Restaurierungsarbeiten schneller zu einem Abschluss bringen. Einige bei den Toten gefundene Gegenstände wie Schmuck, Ordenssterne, Uniformteile sowie Totenbekleidung sollen, wo es sich anbietet, später einmal im Dommuseum gezeigt werden. In der Regel aber gelte, so Hoth, dass alles, was in den Särgen entdeckt wurde, auch dorthin zurückkommt.

Im Rahmen von Sonderführungen wollen Mitarbeiter der Domverwaltung die Wappen und Inschriften an den Sarkophagen erläutern, kündigt Domkuratorin Margrit Hilmer an. Zu diesem Zweck wolle man die Gruft auch intensiver ausleuchten. Geplant seien ferner Führungen durch den Kuppelbereich und zur Orgel. Auch damit soll die Anziehungskraft des Doms erhöht werden, immerhin würden allein jeden Tag 8662 Euro nur zur Bestreitung der laufenden Unterhaltskosten für den Prunkbau benötigt. Ein Teil davon werde durch Eintrittsgelder eingespielt werden, so die Kuratorin, von denen natürlich Gottesdienstbesucher ausgenommen sind. Für die Monate Mai bis Juni ist vorgesehen, die „Domerhaltungsgebühr“ benannten Eintrittsgelder für Besuchergruppen zu senken, auch das wäre laut Hilmer ein Weg, mehr Besucher zu interessieren und letztlich auch mehr Eintrittsgelder für den Erhalt des Gotteshauses einzunehmen. Um Kindern den Zugang zu den vielen Kunstwerken im und am Dom zu erleichtern, erscheint eine spezielle Broschüre, in der eine „Kirchenmaus“ die Führung übernimmt und alles erklärt.

Spendenkonto des Berliner Doms: Oberpfarr- und Domkirche Kontonummer 8001, BLZ 35060190 Bank für Kirche und Diakonie. kennwort Spende-Restaurierung Berliner Dom. Weitere Informationen bei der Domverwaltung unter 030/20269128 oder im Internet unter www.berliner-dom.de.

Helmut Caspar

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