Die Bundeszentrale für politische Bildung, das Deutschlandradio und das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam e.V. haben die erste multimediale Chronik der Berliner Mauer und der deutsch-deutschen Grenze unter der Adresse www.chronik-der-mauer.de ins Internet gestellt. Auf der Website werden die Vorgeschichte und die Hintergründe dieser Abriegelung vor 44 Jahren sowie ihre Folgen minutiös dokumentiert und multimedial präsentiert. Die Website enthält eine vollständige Chronik der Mauer und die Rekonstruktion aller relevanten Ereignisse zwischen ihrem Bau am 13. August 1961 und ihrem Fall am 9. November 1989. Dies geschieht mit Hilfe von zum Teil unveröffentlichten Dokumenten, Film- und Tonmaterialien, Fotos und Interviews mit Zeitzeigen. So kommen Willy Brandt, John F. Kennedy, George Bush, Michail Gorbatschow und Helmut Kohl im O-Ton ebenso zu Wort wie Walter Ulbricht, Erich Honecker, Egon Krenz und Günter Schabowski, aber auch Generäle und Offiziere des Ministeriums für Staatssicherheit und der Nationalen Volksarmee. Berücksichtigt wurden auch auf Erlebnisberichte von Menschen, die durch den Bau der Mauer direkt betroffen wurden. Außerdem werden Kurzportraits von mehr als einhundert Opfern veröffentlicht, die die Mauer forderte. Schließlich können Nutzer der neuen Website mit dem Verlauf der Mauer sowie den Grenzkontrollen und dem Alltag der Grenzer vertraut machen. Eine gesonderte Rubrik enthält Auszüge aus Dokumenten und Hinweise auf Publikationen zum Thema Mauer.

Da auch 44 Jahre nach dem Mauerbau keine gesicherten Angaben über die tatsächliche Anzahl der Todesopfer existieren, wollen der Verein Berliner Mauer und das Zentrums für Zeithistorische Forschung weiter forschen und ihre Ergebnisse auf der Internetseite www.chronik-der-mauer.de veröffentlichen. Sie wird ständig auf den neuesten Forschungsstand gebracht und in den kommenden Jahren zu einer multimedialen Gesamtgeschichte der Berliner Mauer ausgebaut.

Helmut Caspar