Gartenbesuch weiter gratis -
Schlösserstiftung hofft auf freiwillige Spenden und übernimmt Schönhausen



Die Preußische Schlösserstiftung übernimmt die ehemalige königliche Residenz Schönhausen im Bezirk Pankow und kann nun mit der Renovierung beginnen. (Foto: Caspar)

Die Preußische Schlösserstiftung will für ihre Gärten und Parks in Potsdam und Charlottenburg keine Eintrittsgelder erheben, hofft aber, daß Besucher sich großzügig zeigen und ihre Geldbörsen für Spenden öffnen. Das auf diesem Wege freiwillig gezahlte Geld soll für Pflegearbeiten verwendet werden, erklärte Stiftungschef Hartmut Dorgerloh. Ab 2006 sollen an den Parkeingängen Automaten aufgestellt werden, an denen man, wenn man möchte, Eintrittskarten kaufen kann. Mit dieser Entscheidung reagierte der Stiftungsrat auf Umfragen, nach denen sich viele, vor allem von auswärts kommende Besucher für Eintrittsgelder auch in den Gärten und Parks ausgesprochen haben, wenn diese den dringend notwendigen und auch sehr kostenintensiven Pflege- und Erneuerungsarbeiten zugute kommen. Wer freiwillig die Karten kauft, kann sie sich gern anstecken und sich damit als Förderer der Gartenwelt der Hohenzollern zu erkennen geben. Die Entscheidung kommt Forderungen Berliner Landespolitiker und Charlottenburger Kommunalpolitiker sowie Anwohner des Schlossparks entgegen, auf die Erhebung von Eintrittsgeldern zu verzichten, weil viele Menschen nicht mehr das Geld hätten, sie zu entrichten.

Die Preußische Schlösserstiftung übernimmt die ehemaligen königlichen Landsitze Schönhausen in einem Ortsteil des Bezirks sowie im brandenburgischen Paretz und Oranienburg. Das Schloss Schönhausen, bekannt auch als Niederschönhausen, war im 18. Jahrhundert Residenz der Königin Elisabeth Christine beziehungsweise in DDR-Zeiten Präsidentensitz und Regierungsgästehaus. Die Innenausstattung aus der Zeit des Rokoko ist noch weitgehend im Original erhalten. Allerdings muß das unter Denkmalschutz stehende Bauwerk außen und innen durchgreifend saniert und restauriert werden. Die Kosten für die seit Jahren geforderte Maßnahme teilen sich das Land Berlin, das 8,6 Millionen Euro zur Verfügung stellt, und der Bund.

Helmut Caspar

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