August der Starke in den Vereinigten Staaten
Dresdner Kunstsammlungen zeigen Münzen, Medaillen und viele andere barocke Preziosen


Goldene Medaille zur Krönung Augusts des Starken zum König von Polen (1697, von Martin Heinrich Omeis)

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zeigen vom 1. März bis 6. September 2004 in den USA eine Auswahl ihrer Spitzenstücke vor allem aus der von 1694 bis 1763 reichenden Ära des sächsischen Kurfürsten Friedrich August I., besser bekannt als August der Starke, und seines Sohnes Friedrich August II.

Die Ausstellung „The Glory of Baroque Dresden“ vereint Meisterwerke aus acht Sammlungen, darunter auch prachtvolle Münzen und Medaillen aus dem Besitz des schon im 16. Jahrhundert angelegten Dresdner Münzkabinetts. Nach Auskunft von Dr. Rainer Grund, dem kommissarischen Kabinettsdirektor, unterstreichen sie den Rang, den geprägtes Gold und Silber als Mittel zur barocker Repräsentation und Selbstdarstellung hatten, aber auch die hohe Qualität der Münz- und Medaillenkunst im 18. Jahrhundert in Sachsen sowie das Interesse beider Kurfürsten und Könige an der Entwicklung ihres Münzkabinetts. Ausgewählt für die Schau in Jackson wurden rund 50 Goldmedaillen sowie Gedenktaler und Kursmünzen und Goldabschläge von solchen im Gewicht von mehreren Dukaten. Sie feiern Thronbesteigungen und Ereignisse in der kurfürstlichen Familie wie Hochzeiten und Geburten, die Wahl und Krönung von August dem Starken und seines Sohns zu polnischen Königen und erinnern an den Tod der beiden Regenten, die wesentlich zur Entwicklung der Kunstsammlungen und zum Ausbau Dresdens in das weltberühmte „Elbflorenz“ beigetragen haben.

Weitere Themen auf den Prägungen sind militärische Ereignisse, Militärlager und spektakuläre Festlichkeiten, aber auch Zusammenkünfte mit auswärtigen Monarchen sowie bedeutende Bauwerke, die unter August dem Starken und seinem Sohn errichtet wurden. Auch die von beiden Herrschern ausgeübten und mit hohem Prestigegewinn verbundenen Reichsvikariate nach dem Tod des Kaisers und andere politische Ereignisse werden auf den von bedeutenden Künstlern wie Christian Wermuth, Martin Heinrich Omeis, Heinrich Paul Groskurt, Johann Wilhelm Hoeckner, Georg Wilhelm Vestner und anderen geschaffenen Münzen und Medaillen gefeiert. Weitere Informationen zur Ausstellung, zu der auch ein Katalog in englischer Sprache erscheint, im Internet unter www.gloryofdresden.com.

Helmut Caspar

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