Raumfahrt verbindet die Welt -
Für das Jahr 2004 sind interessante deutsche Euro-Sondermünzen geplant


Preisgekrönt wurde der Entwurf von Aase Thorsen für die
10-Euro-Sondermünze auf die EU-Erweiterung. (Foto: BMF)

In den fünf deutschen Münzanstalten wird geprägt, was das Zeug hält. Hier in Berlin, Hamburg, München, Karlsruhe und Stuttgart entstehen die normalen Kursmünzen zu einem und zwei Euro sowie in den verschiedenen Cent-Werten, aber auch Gedenkmünzen zu 10 Euro aus Silber sowie zu 100 und sogar in einem Fall zu 200 Euro aus Gold. Der Gewinn ist nicht klein und fließt der Staatskasse zu. Bevor die Stempel geschnitten und die Prägemaschinen angestellt werden, durchlaufen die Entwürfe eine lange Prozedur. Monate vor der Auslieferung ist bereits bekannt, welche Münze aus welchem Anlass herausgegeben wird. Die Auflagen der Goldmünzen sind relativ klein, weshalb sich Interessenten sputen müssen, die Stücke zu bekommen. Hingegen erreichen die Silbermünzen Auflagezahlen in Millionenhöhe. Sammler müssen bei ihnen keine Furcht haben, nichts zu bekommen.

Nach der Herausgabe einer goldenen 100-Euro-Münze für das Jahr 2003 mit einem Bezug auf die zum Weltkulturerbe der Unesco gerechneten Stadt Quedlinburg mit ihren herrlichen Kirchen (Entwurf: Agatha Kill) ist für 2004 eine weitere 100-Euro-Münze aus Gold angekündigt. Sie würdigt die ebenfalls mit dem "Unesco-Adel" geschmückte alte Bischofsstadt Bamberg. In den kommenden Jahren gibt es Goldmünzen mit Motiven aus Weimar, Lübeck und Stralsund.

Die neue 10-Euro-Münze anlässlich der Erweiterung der Europäischen Union (EU) wurde von dem Designer Aase Thorsten gestaltet. Sein Entwurf besteht aus einer kreisförmigen Schriftlösung, die die in die EU eintretenden Staaten in ihrer Landessprache nennt. Dazu kommen Daten für das Zusammenwachsen unseres Kontinents zwischen 1950 und 2004. Die Umschrift FREUDE SCHÖNER GÖTTERFUNKEN stammt aus Schillers „Ode an die Freude“, die Ludwig van Beethoven im letzten Satz der IX. Sinfonie vertont hat. Sie wurde 1972 vom Europarat zur offiziellen Hymne der EU gekürt. Anlässlich des 200. Geburtstages des Dichters Eduard Mörike am 8. September 2004 bringt Deutschland eine silberne Gedenkmünze zu 10 Euro nach einem Modell von Erich Ott heraus, das den Balladendichter, Erzähler und Übersetzer im Halbprofil dargestellt. Die Randschrift zitiert Mörike mit den Worten OHNE DAS SCHÖNE WAS SOLL DER GEWINN.

Angekündigt ist für 2004 eine Sondermünze, die auf die Schönheiten der „Nationalparke Wattenmeer“ aufmerksam macht. Der Münzdesigner Dietrich Dorfstecher lässt Gänse über die nordwestdeutsche Küste fliegen. Unter den Vögeln mit den lang gestreckten Hälsen sind Lage und Umfang des Wattenmeeres durch parallele Striche angedeutet. Die Randinschrift lautet MEERESGRUND TRIFFT HORIZONT. Erwartet wird ferner eine 10-Euro-Münze mit der Ansicht des Bauhauses in Dessau, die von Heinz Hoyer entworfen wurde. das Stück hat die Randschrift KUNST TECHNIK LEHRE. Erwartet wird schließlich eine silberne Sondermünze, mit der „Columbus – Europas Labor für die Internationale Raumstation" gewürdigt wird. Der Entwurf stammt von Frantisek Chochola, und die Randschrift lautet RAUMFAHRT VERBINDET DIE WELT.

Die zwischen 2003 und 2006 geprägte vierteilige Serie zu 10 Euro anlässlich der FIFA Fußballweltmeisterschaft 2006 in der Bundesrepublik Deutschland wurde von Lucia Maria Hardegen (Bildseite) und Erich Ott (Wertseite) gestaltet (siehe BMZ 2/203). Die für 2004 angekündigte zweite Folge der Münzserie zeigt, wie unser Globus von einem Fußball umrundet wird, als ob dieser ein Satellit wäre. Einheitlich ist bei allen vier Werten die Randschrift DIE WELT ZU GAST BEI FREUNDEN.

Helmut Caspar

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