Stadtansichten auf Medaillen -
Ausstellung zur Weihe der Frauenkirche in Dresden



Medaille auf den Bau der Dresdner Frauenkirche, ein Werk von Johann Wilhelm Hoeckner aus dem Jahr 1726. (Foto Caspar)

Die Weihe der wieder errichteten Dresdner Frauenkirche am 30. Oktober 2005 ist Anlass für eine große Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Stiftung Frauenkirche. Mit dieser Ausstellung wird das gegen Ende des 19. Jahrhunderts von Constantin Lipsius errichtete Ausstellungsgebäude an der Brühlschen Terrasse, nicht weit von der Frauenkirche entfernt, nach umfassenden Sanierungsarbeiten erstmals seit Kriegsende wieder genutzt. Die Ausstellung „Blick auf Dresden“ zeigt Stadtansichten vom 16. bis in die unmittelbare Gegenwart. Darunter befinden sich auch einige Medaillen mit Panoramen und einzelnen Dresdner Gebäuden. Ein zentrales Exponat ist das Prunkgewand des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. von 1611, auf dem in Reliefstickerei das Elbtal von Pirna über Dresden bis Meißen dargestellt ist. Neben Gemälden des Hofmalers Bernardo Bellotto gen. Canaletto, Caspar David Friedrich, Carl Gustav Carus und vielen anderen sind auch Gläser, Dosen und historische und ganz aktuelle Fotografien zu sehen.

In ihrer Gesamtheit zeigen die gemalten, gezeichneten, fotografierten und geprägten Darstellungen, wie sich die kurfürstliche und königliche Residenzstadt seit der Renaissance zur prunkvollen barocken Stadtanlage wandelte, wie sich an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert markante Veränderungen durch Neubauten ergaben und wie sich Zerstörungen, etwa im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) oder in der Bombennacht des 13. Februar 1945, auf das Aussehen und die Wahrnehmung der Stadt und ihrer berühmten Silhouette auswirkten. Selbstverständlich wird, dem Anlass der Ausstellung entsprechend, auch die Bedeutung der Kuppel der Frauenkirche, die in ihrer ganzen Schönheit auf einer Medaille von 1726 dargestellt ist, für den berühmten „Canaletto-Blick“ betont.

Die Schau ist bis zum 1. Mai 2006 täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Sie leitet damit über zur Achthundertjahrfeier Dresdens, die 2006 durch eine neue Zehn-Euro-Münze gefeiert wird. Der Katalog erscheint im Deutschen Kunstverlag und kostet 20 Euro.

Helmut Caspar

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