Die Welt zu Gast bei Freunden - Prägung der deutschen Goldmünzen zur Fußball-WM 2006 in Berlin gestartet



Franz Beckenbauer, Minister Hans Eichel und der Berliner Münzdirektor Andreas Schikora prüfen die Stempel, mit denen in den kommenden Monaten das neue 100-Euro-Stück zur Fußball-WM 2006 geprägt wird. (Foto: Caspar)

In gut 400 Tagen startet in Deutschland die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Aus diesem Anlass prägen die fünf deutschen Münzanstalten in den kommenden Monaten goldene Sondermünzen zu 100 Euro. Sie ergänzen und krönen zugleich eine schon 2003 aufgelegte vierteilige Serie von silbernen Sondermünzen zu 10 Euro. Der Startschuss für die Prägung der Goldmünzen fiel Ende April in der Staatlichen Münze am Molkenmarkt im Berliner Bezirk Mitte. Unter Blitzlichtgewitter drückten Finanzminister Hans Eichel und Franz Beckenbauer, Präsident des Organisationskomitees für die Fußball-WM 2006, gemeinsam eine Taste, die die Prägemaschine für die Fertigung der Goldstücke mit der Jahreszahl 2005 in Gang setzte.Der Minister sprach dabei seine Hoffnung aus, dass sich die Sondermünzen, ganz gleich ob aus Gold oder aus Silber, gut verkaufen, denn ihr Erlös komme dem Kultur- und Kunstprogramm zugute, das das Fußballspektakel begleiten wird. Die Auflage richte sich nach den Bestellungen, die bis zum 31. Mai 2005 eingereicht werden können.

Wie Hans Eichel freut sich auch Franz Beckenbauer auf die neue Gold-Emission, deren Design er für besonders gelungen hält. Gestaltet von dem Berliner Münzkünstler Heinz Hoyer (Bildseite) und seinem Münchner Kollegen Erich Ott (Wertseite), stellt die Goldmünze in stark stilisierter Form einen Ball mitten im Spielfeld dar, umgeben von einem vollbesetzten Fußballstadion. Der von den Europasternen umgebene Adler auf der Wertseite passt sich in seiner ebenfalls runden Form dem Stadionmotiv an.

Die neue Münze besteht aus 999,9er Feingold, wiegt 15 Gramm und hat einen Durchmesser von 28 mm und ist damit etwas größer als ein Zwei-Euro-Stück. Der Preis pro Stück richtet sich nach dem Goldpreis vom 30. September 2005 und wird voraussichtlich unter 200 Euro betragen. Geprägt wird das 100-Euro-Stück nach Angaben des Direktors der Berliner Münze, Andreas Schikora, in der höchsten Qualitätsstufe Spiegelglanz auf einer Gräbener-Presse, die eine Druckkraft von 130 Tonnen ausübt. „Goldmünzen herzustellen, kommt nicht alle Tage vor und ist für uns eine große Herausforderung. Deshalb wird auf die Ausführung und Qualitätskontrolle besonders geachtet. Damit das Relief auf der Vorder- und Rückseite gut wiedergegeben wird, schlägt die Presse zweimal zu“.

Die neue Goldmünze mit geriffeltem Rand wird ab 4. Oktober 2005 ausgegeben. Sie ergänzt eine von Lucia Maria Hardegen (Bildseite) und Erich Ott (Wertseite) gestaltete vierteilige Serie von Silbermünzen zu 10 Euro, die seit 2003 unter dem Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ ebenfalls in allen fünf deutschen Münzanstalten mit einem jeweiligen Anteil von 20 Prozent geprägt wird. Bestellungen für das neue Goldstück können bis zum 31. Mai 2005 an die Verkaufsstelle für Sammlermünzen der Bundeswertpapierverwaltung, Postfach 1245 in D-61282 Bad Homburg aufgegeben werden. Vordrucke können auch im Internet unter www.bwpv.de abgerufen werden.

Helmut Caspar

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