Berlin: Bisher größter Fund von Euro-Blüten

In Berlin wurde Anfang Oktober 2005 der deutschlandweit bislang größte Falschgeldfund gemacht. Die Blüten im Wert von 221 000 Euro wurden bei einer Bande festgestellt, deren Mitglieder aus Italien, Kroatien und Serbien stammen. Sechs von acht Männern wurden in Haft genommen, zwei Helfer wurden auf freien Fuß gesetzt. Aufgeflogen war die Bande, als zwei ihrer Mitglieder das Falschgeld in einem Hotel im Stadtbezirk Charlottenburg einem kriminellen Abnehmer verkaufen wollten. Die Falsifikate in der Stückelung zu 50, 20 und 10 Euro sollen nach Polizeiangaben professionell hergestellt und von hervorragender Qualität sein. Sie besäßen alle Prüfmerkmale, an denen man echte Geldscheine erkennen kann. Den Löwenanteil an den Blüten haben gefälschte Fünfzig-Euro-Scheine. Offenbar haben sie es leicht, in den normalen Geldumlauf eingeschleust zu werden, weil sich nur wenige Leute die Mühe machen, sie auf Echtheit zu untersuchen. Nach Angaben der Bundesbank kommen in der Bundesrepublik Deutschland zwanzig gefälschte auf eine Million echte Banknoten, immerhin das Doppelte des Anteils gefälschter Banknoten, die in DM-Zeiten in Umlauf gegeben und eingezogen wurden. Wegen des großen Absatzgebietes sei der Euro für Fälscher besonders attraktiv. Sie hätten sich sehr schnell den ausgeklügelten Echtheitsmerkmalen angepasst und würden ziemlich mühelos die aufgestellten Hürden überwinden. Die Bundesbank gibt erneut den Rat, bei der Entgegennahme von Banknoten stets das Prinzip „sehen, fühlen, kippen“ anzuwenden,1) um auf diese Weise die Frage „echt oder falsch“ schnell zu klären. Die kleine Mühe lohne sich, weil es keinen Ersatz für angehaltene Blüten gibt und sich außerdem jemand, der nachgeahmte Geldscheine weitergibt, in den Verdacht kommt, dies in krimineller Absicht zu tun.
1)Was es damit auf sich hat, siehe hier.

Helmut Caspar

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