Was Monogramme auf Münzen bedeuten


Der erste preußische König Friedrich I. signierte seine Taler mit dem Kürzel FR (Fridericus Rex).

Monogramme auf Münzen und Medaillen geben bisweilen Rätsel auf. Beim C 4, FR oder A II bzw. FAC ist die Deutung nicht schwer, denn es kann sich nur um Christian IV. von Dänemark, Friedrich I. beziehungsweise Friedrich II. von Preußen (Fridericus Rex) oder den polnischen König und sächsischen Kurfürsten August II. handeln, der uns besser als August der Starke bekannt ist. Schwer ist auch die Deutung von FW als Friedrich Wilhelm oder FF als Friedrich Franz nicht, zu finden auf Münzen der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge. Viele Münzen besitzen jedoch weder ein Bildnis noch ein Landeswappen, sie sind undatiert, und auch Länder- oder Städtenamen fehlen. Lediglich Buchstaben geben Hinweise auf die Herkunft, und sie zu deuten ist oft nicht ganz leicht.

In solchen Fällen werden Lexika wie das Buch von Otto C. Flämig „Monogramme auf Münzen, Medaillen, Marken, Zeichen und Urkunden“ gebraucht. Das Nachschlagewerk erschien vor kurzem im Gietl Verlag Regenstauf, hat 424 Seiten und kostet 49 Euro (ISBN 3-924861-78-7). Der Autor entschlüsselt über 6000 Einzelbuchstaben und Kombinationen und ordnet sie bestimmten Herrschern, Ländern und Städten zu. Sowohl im tabellarischen Teil als auch auf zahlreichen Bildtafeln kann man erfahren, auf welchen numismatischen Zeugnissen man diese oft verschnörkelten und ineinander verschränkten Buchstaben findet. Ergänzt wird das nützliche Nachschlagewerk durch Hinweise auf Namenskürzeln, mit denen Kaiser und Könige auf mittelalterlichen Urkunden gezeichnet haben.

Flämig belässt es nicht bei der Auflösung von Monogrammen und Hinweisen auf Regierungszeiten und Ausgabejahren, sondern gibt auch Hinweise darauf, auf welchen Geprägen man die Buchstaben findet. Es handelt sich um ein umfangreiches, ausbaufähiges Gebiet, und der Verfasser ist zuversichtlich, Sammler für Münzen, Marken und Medaillen zu interessieren, die mit Monogrammen und Buchstaben aller Art gezeichnet sind.

Helmut Caspar

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