Vom Hacksilber zum Golddollar -
Münzfunde in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in Wittstock ausgestellt


In Münzschätzen findet sich gelegentlich auch Gerät und Schmuck aus Edelmetall an – zu sehen in den kommenden Wochen im Ostprignitzmuseum Wittstock. (Foto: Caspar)

Die Bischofsburg zu Wittstock ist bis zum 22. Februar 2004 Schauplatz einer interessanten Ausstellung mit norddeutschen Münzschätzen. Die Dokumentation „Vom Hacksilber zum Golddollar“ war bereits Anfang 2003 in Berlin zu sehen und tourt dann weiter durch Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Das Archäologische Landesmuseum und Landesamt für Bodendenkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern sowie das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum haben für die Schau im Wittstocker Ostprignitzmuseum komplette Münzschätze und Einzelfunde ausgewählt, die in den vergangenen zehn Jahren bei Ausgrabungen oder eher durch Zufall ans Tageslicht kamen. Verdeutlicht werden die Gründe, die zum Verbergen von Edelmetall in Form von Münzen, Bruchsilber oder Schmuck geführt haben. Außerdem werden Informationen über die währungspolitische Situation zum Zeitpunkt des Versteckens und die ausgedehnten wirtschaftlichen Beziehungen zu Nachbarstaaten wie Böhmen, Polen und Skandinavien vermittelt. Anhand der Münzschätze wird auch die Einbindung der Regionen in den internationalen Fernhandel dokumentiert, der in spätslawischer Zeit über Europa hinaus bis in den arabischen Raum führte und von dort Silbermünzen bis in den Ostseeraum brachte.
Der Titel der interessanten Schau resultiert aus der zeitlichen Spannbreite des dargebotenen Materials. Die Münzschätze beginnen bei norddeutschem Hacksilber und enden mit goldenen Zwanzigdollarstücken aus dem frühen 20. Jahrhundert, die im Keller eines im Zweiten Weltkrieg zerstörten Hauses im brandenburgischen Fürstenwalde gefunden wurden.
Hingewiesen sei auf das Museum des Dreißigjährigen Krieges ebenfalls in der Wittstocker Bischofsburg, dessen Ausstellung unter anderem auch Münzen und Medaillen aus der Zeit von 1618 bis 1648 präsentiert. Öffnungszeiten Dienstag 9-16, Mittwoch 9-18, Donnerstag 9-16, Freitag 9-13, Samstag 13-16 und Sonntag 11-16.30 Uhr. Am Montag ist das Museum geschlossen. Weitere Informationen beim Ostprignitzmuseum, Amtshof 1-5, D-16909 Wittstock/Dosse, Tel. (03394)433725.

Helmut Caspar

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