Münzen in der „Kaffeemühle“ -
Wolgaster Museum zeigt prächtige Taler und Medaillen aus herzoglicher Zeit


Der pommersche Herzog Bogislaus XIV. starb 1637 und ist auf einer prächtigen Medaille als Reiter abgebildet.


Der Greif ist überall in der ehemaligen herzoglichen Residenz
Wolgast präsent, hier auf einem vergoldeten Wappen auf dem Marktplatzbrunnen. (Fotos: Caspar)

Wer sich ein wenig über pommersche und deutsche Münz- und Geldgeschichte informieren will, ist im Wolgaster Heimatmuseum an der richtigen Adresse. In der stadt- und landesgeschichtlichen Ausstellung sind Münzen und Medaillen aus dem 16. und frühen 17. Jahrhundert ausgelegt, da Wolgast und Stettin Residenzen der Herzöge von Pommern waren. Hier wurden bis zum Aussterben des Greifengeschlechts infolge von Kinderlosigkeit im Jahre 1637 repräsentative Taler und andere Gepräge hergestellt, die zum Schönsten und Wertvollsten gehören, was in dieser Zeit weit und breit entstanden sind. Ins Auge fallen unter anderem Sterbemünzen, die auf den Tod pommerscher Herzöge mit langatmigen Inschriften und Symbolen für die Endlichkeit des Lebens hinweisen. Die Landesherren sind auf ihren Münzen und Medaillen mit Brustbildern oder als Reiter präsent, und das Herzogtum wird auf diesen Geprägen durch den pommerschen Greif symbolisiert. Selbstverständlich ist das rotgefärbte Symboltier überall im Stadtbild, aber auch im Gemeinschaftswappen des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern zu finden.

In einem anderen Raum lernen die Besucher Geldscheine aus der Zeit der Inflation nach Ende des Ersten Weltkriegs (1914-1918) kennen, aus einer Periode also, als selbst Bettler zu Milliardären wurden, ohne dass sie davon irgendeinen Nutzen hatten. Interesse dürften auch Geldscheine aus der DDR finden, die die jüngere Generation kaum noch kennt. Wer sich in der Ausstellung weiter umschaut, sieht auch eine Sammlung von Lebensmitteln und anderen Erzeugnissen aus DDR-Produktion.

Das in einem ehemaligen Kornspeicher aus dem 17. Jahrhundert untergebrachte Stadtgeschichtliche Museum am Rathausplatz 6 in 17438 Wolgast ist vom September bis Mai Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr, am Samstag von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Im Juni bis August wartet das auch im Volksmund „Kaffeemühle“ genannte Haus Dienstag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 10 bis 16 Uhr auf die Besucher. Telefon und Fax 03836-203041, Internet www.wolgast.de.

Helmut Caspar

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