Wohnen in historischen Bauten
Programm zum Berliner Denkmaltag im September bietet eine Fülle interessanter Veranstaltungen.

Berlin. Europaweit wird am zweiten Wochenende im September der Tag des offenen Denkmals begangen mit zahlreichen Führungen durch wenig bekannte Zeugnisse der Architektur-, Kunst- und Technikgeschichte sowie durch historische Gärten veranstaltet. Berlin lädt zu einem dreitägigen Besuchsmarathon vom 12. bis 14. September ein. Der Denkmaltag steht unter dem Motto „Geschichte und Kunst hautnah - Wohnen im Denkmal“. Eröffnet wird er am 11. September um 10 Uhr mit dem Berliner Denkmaltag im Alten Stadthaus, Klosterstraße 47 in Berlin-Mitte. Zu dieser Veranstaltung sind alle Berlinerinnen und Berliner herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei, Anmeldungen sind nicht erforderlich. Die Abschlussveranstaltung ist am 14. September um 18 Uhr im Roten Rathaus.

Schon jetzt liegt das vom Landesdenkmalamt erarbeitete Programmheft vor, das über Ziel und Inhalt der Veranstaltungen in allen Bezirken informiert und jene Treffpunkte nennt, an denen sich Besucher zu den Führungen und Vorträgen einfinden können. Das 80 Seiten starke Heft mit vielen Farbbildern ist kostenfrei in vielen öffentlichen Einrichtungen erhältlich, vor allem in den Bürgerbüros der Bezirke und beim Landesdenkmalamt im Alten Stadthaus nicht weit vom Alexanderplatz, in Bibliotheken und an anderen Orten.

Derzeit umfasst das Programm mehr als 240 Angebote quer durch die Hauptstadt. Wie Landeskonservator Jörg Haspel erklärt, sei es erfreulich, dass viele Haus- und Grundstückseigentümer sowie Mieter sich bereit erklärt haben, das von ihnen genutzte Baudenkmal für die Besucher zu öffnen. Diese Privatwohnungen bilden sicher die Höhepunkte im diesjährigen Programm. Hier gilt, dass sich Interessenten rechtzeitig anmelden, zumal nur kleine Gruppen eingelassen werden können. Ohne Anmeldung hingegen kann man zum Beispiel die ehemalige Tonfabrik in Hermsdorf besichtigen, die kuriosen Schlackebetonhäuser in der Lichtenberger Victoriastadt oder zwei Künstlerhäuser in der Intelligenzsiedlung Erich Weinert in Pankow. Einbezogen sind neben verschiedenen Schlössern, Museen und Parks auch historische Wassertürme, Bunker, Kraftwerke, Speicher, unterirdische Anlagen und weitere im Allgemeinen nicht zugängliche Bauten. Das Landesdenkmalamt selbst bietet vor allem Führungen durch die sechs Siedlungen der Moderne an, die bei der UNESCO zur Aufnahme in die Welterbeliste angemeldet sind. Es gibt auch eine Benefizlesung des Schriftstellers Günter de Bruyn, deren Ertrag für die Restaurierung des so genannten Butt-Brunnens auf der Museumsinsel genannt wird oder das umfangreiche Programm zum 250. Geburtstag der Rosenthaler Vorstadt.

Helmut Caspar

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