Kupfergraben in eisernem Korsett -
Uferbefestigung gegenüber der Museumsinsel
bald wieder wie neu



Langsam neigt sich die Erneuerung der Kupfergrabenmauer ihrem Ende entgegen. (Foto: Caspar)

Wer vom Alten Museum zum Pergamonmuseum auf der Museumsinsel geht, muss eine große Baustelle passieren. Bis zum Jahresende wird hier die stadtseitige Uferbefestigung des Kupfergrabens saniert und rekonstruiert. Wie Peter Bechtolf von der Abteilung Tiefbau der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sagt, seien die Arbeiten Bestandteil der schon seit einigen Jahren laufenden Generalsanierung der Museumsinsel. Sie seien notwendig geworden, weil die Standsicherheit der um 1888 bei der Verbreiterung des Kupfergrabens neu gebauten Ufermauer zwischen der Eisernen Brücke und dem so genannten Pergamonsteg nicht mehr gewährleistet war. Partielle Ausbesserungen, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg vorgenommen worden waren, hatten sich als nicht ausreichend erwiesen. Die Mauer wies bedrohliche Risse auf, weswegen das dahinter liegende Erdreich mit Beton verfestigt werden musste. Durch Einbohren von 400 bis zu 24 Meter langen Eisenpfählen wurde die Uferbefestigung zusätzlich stabilisiert. Um ihr historisches Bild zu bewahren, wurden laut Bechtolf alte erhalten gebliebene Steine wieder verwendet. Wo es nötig war, habe man ähnliches Sandsteinmaterial neu in die Mauer eingefügt.

Bevor die Bauarbeiter ans Werk gehen konnten, wurde im Abstand von etwa 1,50 Metern eine Stahlspundwand in den Kupfergraben gerammt. Nachdem das in dem Zwischenraum befindliche Wasser abgepumpt und der Schlamm ausgebaggert war, konnten die Gerüste aufgestellt werden, auf denen die Bauleute die Sanierungsarbeiten ausführten. Sobald die Maßnahme abgeschlossen ist, werden die ineinander verschränkten Profilbohlen aus dem Boden des Kupfergrabens gezogen. Nach Flutung des Zwischenraums steht dann die Hälfte der Mauer wie schon zur Kaiserzeit wieder unter Wasser.

Die etwa 3,5 Millionen Euro teure, vom Land Berlin finanzierte Baumaßnahme wird zu ebener Erde durch Straßenbauarbeiten ergänzt. Dazu gehört die Pflasterung des Gehweges zum Pergamonmuseum hin sowie die Wiederherstellung der Straße Am Kupfergraben, die zur Zeit nur eingeschränkt begehbar und teilweise für den Autoverkehr gesperrt ist. Außerdem werden die zum großen Teil noch original erhaltenen und von Metallrestauratoren aufgearbeiteten Eisengeländer wieder an der Kante der dann erneuerten Uferbefestigung aufgestellt.

Helmut Caspar

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