Berliner Mauerweg wird gebaut
Durchgehender Gedenk- und Grünstreifen
auf einer Länge von 160 Kilometern


Bunt bemalt, aber restaurierungsbedürftig ist die East-Side-Gallery,
zu der zahlreiche vor allem ausländische Touristen pilgern. Foto: Caspar

Auf einer Länge von etwa 160 Kilometern entsteht der an der ehemaligen Grenze zu Westberlin der „Berliner Mauerweg“, ein Projekt, mit dem an die Zeit der Teilung Berlins und Deutschlands erinnert werden soll. Die Kosten für den Ausbau und die Kennzeichnung des Weges betragen rund 1,4 Millionen Euro. Nach Informationen der Umweltverwaltung seien bereits vorhandene Teil des Mauerweges bei den Berlinern als Erholungs- und Gedenkort beliebt. Es gebe aber Abschnitte, in denen Wegeverbindungen unterbrochen sind oder die Wegequalität nicht ausreichend ist, so dass durch Lückenschlüsse und bauliche Maßnahmen eine durchgängige Befahrbarkeit sichergestellt werden muss. Ziel der angelaufenen Maßnahmen ist sei die Schaffung und Kennzeichnung einer durchgehenden Wegeführung für Fußgänger und Radfahrer. Dazu gehöre auch die Ergänzung des noch vorhandenen Systems von Zollwegen und Kolonnenwegen durch Lückenschlüsse, die Herstellung von Verknüpfungen zu geschichtlich bedeutsamen Orten und wertvollen Naturräumen sowie der Erhalt von Mauerdenkmalen und anderen Zeugnissen aus den Jahren der Teilung der Stadt zwischen 1961 und 1989.

Je nach örtlicher Situation verläuft der Weg auf Berliner oder Brandenburger Seite, wobei rund 45 km auf die Innenstadt sowie etwa 50 km auf Berliner und rund 65 km auf Brandenburger Umlandflächen entfallen. Mit der Betreuung des Projekts wurde die landeseigene Grün Berlin Park und Garten GmbH beauftragt. Als erstes ist die Schaffung einer durchgehenden Wegeführung für Fußgänger und Radfahrer sowie die Beschilderung der Strecke als „Berliner Mauerweg“ vorgesehen. Erwähnt sei, dass die im Sommer in Berliner Medien recht heftig diskutierte Frage, ob die Reste der Mauer auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzt werden sollten, keine Rolle mehr spielt. Dass die vom damaligen Ulbricht-Regime am 13. August 1961 in enger Abstimmung mit der sowjetischen Regierung errichtete Mauer in und um Berlin sowie quer durch Deutschland ein Thema ist, zeigen die vielen Besucher in der Gedenk- und Dokumentationsstätte „Berliner Mauer“ an der Bernauer Straße oder auch an der East-Side-Gallery direkt an der Spree im Bezirk Friedrichshain. Die schon 1990 begonnene Bemalung durch namhafte Künstler oder auch unbekannte Personen ist restaurierungsbedürftig und muss laufend dokumentiert werden, weil die Segmente hin und wieder auch von Sprayern beschädigt werden.

Helmut Caspar

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