Mehr Planungssicherheit beim Pergamonmuseum
Preußenstiftung und Bundesfinanzministerium
über Sanierung einig

Bis 2013 soll das Pergamonmuseum saniert und an neue museumsspezifische Bedürfnisse angepasst werden. (Foto: Caspar)

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und das Bundesfinanzministerium haben sich über das weitere Vorgehen bei der Generalsanierung des Berliner Pergamonmuseums geeinigt. Bisher konnten im und am Pergamonmuseum nur dringend notwendige Sicherungsmaßnahmen zur Gefahrenabwehr durchgeführt werden, wie Stiftungspräsident Klaus-Dieter Lehmann erklärt. Jetzt könne man mit der Schadenserhebung von Dach bis Keller beginnen und in die Planung für umfangreiche Baumaßnahmen eintreten. Mit der Einigung zwischen der Stiftung und der Bundesregierung sei die Blockade für das letzte der fünf Häuser auf der Museumsinsel aufgehoben, so Lehmann. „Wir besitzen nun eine langfristige Planungssicherheit für ein Gebäude, das wie ein Koloss auf tönernen Füßen steht und sich auf Grund der nicht behobenen Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg in einem schlechten baulichen Zustand befindet. Beim Pergamonmuseum geht es über die Bestandssicherung hinaus auch um eine spürbare Qualitätssteigerung, die dem immensen Besucheraufkommen von knapp einer Million Besuchern im Jahr mit einer zeitgemäßen Infrastruktur entgegen kommt.“ Mit dem nun getroffenen Einvernehmen mit dem Bund komme die Realisierung des Masterplans zur Generalsanierung der auf der Unesco-Liste des Weltkulturerbes stehenden Museumsinsel um einen entscheidenden Schritt voran.

Die bis 2013 geplanten Baumaßnahmen schließen die Schaffung eines gläsernen Verbindungstraktes zwischen dem Nord- und dem Südflügel des Pergamonmuseums ein. Dazu hat der Architekt Oswald Mathias Ungers Pläne und Modelle entworfen. Mit diesem Gebäude wollen die Staatlichen Museen zusätzliche Ausstellungsfläche für die ägyptischen Sammlungen gewinnen und einen geschlossenen Rundgang schaffen. Eine tonnenschwere Pharao-Statue, die jetzt im Ehrenhof des Pergamonmuseums steht, weist bereits auf die Schätze aus dem Land am Nil hin, muss aber im Zusammenhang mit dem Bau des Verbindungstrakts vor Beginn der Bauarbeiten umgesetzt werden.

Helmut Caspar

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