Spezielle Führungen auch für Schüler
Museum für Vor- und Frühgeschichte zeigt archäologische Spitzenstücke in neu gestalteten Räumen

Das Museum für Vor- und Frühgeschichte (MFV) der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz hat im Langhansbau des Schlosses Charlottenburg die ersten beiden neu gestaltete Räume seiner Dauerausstellung über die Geschichte der Menschheit von ihren frühesten Anfängen bis ins Mittelalter eröffnet. Ursprünglich sollte das ehemalige königliche Theater aus dem späten 18. Jahrhundert nur eine neue Sicherheitstechnik bekommen. Bei näheren Untersuchungen zeigten sich jedoch erhebliche Baumängel an dem Haus, das im zweiten Weltkrieg total zerstört war und danach als Museum wieder aufgebaut wurde. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz entschloss sich daraufhin zu einer zwei Millionen teuren Generalsanierung und die Neugestaltung der Ausstellung, die nach und nach in neuer gestalt präsentiert werden soll.

Die jetzt der Öffentlichkeit übergebenen Schauräume im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss sind preußisch-karg ausgestattet. Zu sehen sind, beginnend mit der Jungsteinzeit und endend mit der Bronzezeit, frühe Knochenfunde, Keramiken und Kunstwerke, aber auch Metallarbeiten, Werkzeuge und Waffen. Zu den weißen Wänden kontrastiert die schwarze Farbe, denn Schwarz und Weiß bilden die preußische Fahne. Neu ist ein spezieller Zugang für Schülergruppen an der Westseite des Hauses. Sie können sich in speziell auf junge Leute zugeschnittenen Räumen über die menschliche Entwicklungsgeschichte informieren, ohne dass andere Besucher durch lärmende und fragende Schüler gestört werden.

Wie Museumsdirektor Wilfried Menghin berichtet, sollen die nächsten renovierten Ausstellungsräume im Langhansbau – benannt nach dem Architekten Karl Gotthard Langhans, dem Erbauer des Brandenburger Tores - im kommenden Jahr eröffnet werden. Hier sollen neben noch nie gezeigten archäologischen Schätzen aus China und anderen fernen Ländern auch die berühmten Goldschätze aus MFV-Besitz gezeigt werden. Da sich das berühmteste Exponat, der so genannte Schatz des Priamos, immer noch als Beutegut der Roten Armee in Sankt Petersburg zurück gehalten wird, können in Charlottenburg nur Kopien gezeigt werden. Wenn das Museum für Vor- und Frühgeschichte im Jahr 2008 in sein Stammhaus, das Neue Museum auf der Museumsinsel, zieht, sollen in den dann leer gewordenen Räumen archäologische Fundstücke aus den jenen Regionen vom Rheinland bis nach Ostpreußen gezeigt werden, die früher einmal zur preußischen Monarchie gehört haben.

Das Charlottenburger Museum für Vor- und Frühgeschichte ist Dienstag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, am Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Eintritt 4, ermäßigt 2 Euro. Anmeldungen für Gruppenführungen unter 32674841. 2030.

Helmut Caspar

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