Lust auf Naturschönheiten -
Neues Buch macht mit Adlern, Ottern und Orchideen bekannt



Das Kloster Chorin gehört zu den bedeutendsten Zeugnissen mittelalterlicher Baukunst. Wer hierher kommt, wird auch von der umgebenden Landschaft entzückt sein. (Foto: Caspar)

Das Land Brandenburg ist nicht nur randvoll angefüllt mit historischen Bauwerken, sondern besitzt auch einen bedeutenden Schatz an Naturschönheiten. Fünfzehn Großschutzgebiete stellt ein neuer Reiseführer mit dem verheißungsvollen Titel „Adler, Ottern, Orchideen – Brandenburgs Naturlandschaften“ vor. Der unterhaltsam geschriebene Band im handlichen Format macht Lust auf Natur, Entdeckungen und Abenteuer, natürlich nur im Rahmen, was in solchen Reservaten erlaubt ist. Verfasst von Jörg Götting-Frosinski und weiteren Experten und herausgegeben vom Landesumweltamt Brandenburg, führt das im L & H Verlag Hamburg erschienene Buch zu Seen, Flüssen und Mooren und durch naturbelassene Wälder und macht mit seltenen Säugetieren, Amphibien, Vögeln und Insekten bekannt. Es bietet Waldfreunden, Wasserwanderern, Radlern, Campern und andere Interessenten viel Lesestoff und durch die zahlreichen farbigen Illustrationen viel Augenschmaus.

Natürlich kann das Buch nur auf Brandenburgs Naturschätze hinweisen; die eigentliche Begegnung mit ihnen kann und will es nicht ersetzen. Erfasst werden unter anderem die Flusslandschaft Elbe-Brandenburg im Westen des Bundeslandes, der Naturpark Westhavelland, das Stechlin-Ruppiner Land, der Hohe Fläming, die Niederlausitzer Heidelandschaft und der Naturpark Barnim. Im Abschnitt über den Naturpark Uckermärkische Seen sind Einzelheiten über die vielen Gewässer, die Fischadlern und nicht nur ihnen manche Leckerbissen liefern und da und dort ungewöhnlich klar sind. Die auch für Touristen und Ausflüglern attraktive Region ist durch die Weichseleiszeit vor 15 000 Jahren geprägt, aber auch durch die Eingriffe der Menschen, die hier seit Ewigkeiten Land- und Forstwirtschaft betreiben und zahlreiche zivilisatorische Spuren hinterlassen haben, die zu entdecken schon eine Reise wert sind.

Jörg Götting-Frosinski ergeht sich in diesem und den anderen Kapiteln nicht nur in Beschreibungen der Wälder, Feldmarken, Seen und Flüsse, sondern vermittelt auch Einsichten in die Geschichte. So lädt er ein zu einem Spaziergang durch Templin, die Perle der Uckermark, ein oder führt durch das vor vielen hundert Jahren verwahrloste, dank der Initiative des Berliner Architekten Karl Friedrich Schinkel aber in seinem monumentalen Bestand gesicherte Kloster Chorin, das man getrost zu den Edelsteinen des Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin zählen kann. Jedes Kapitel wird abgerundet durch Besucherinformationen sowie Hinweise für Bahn- und Autofahrer. Weiterführende Literaturhinweise machen mit neuen Büchern, Faltblättern, Landkarten und anderen Informationsmaterialien bekannt und regen so an, sich näher mit der Frage nach dem Woher und Wohin unserer Naturlandschaften zu befassen. Der Reiseführer durch Brandenburgs Naturlandschaften hat 292 Seiten, zahlreiche Abbildungen und kostet 16,80 Euro (ISBN 10 3-938608-03-X).

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