Dickhäuter seit 150 Jahren an der Spree -
Zoodirektor Bernhard Blaszkiewitz stellte den Bild-Text-Band „Elefanten in Berlin“ vor



Zoodirektor Bernhard Blaszkiewitz stellte unlängst sein neues Elefantenbuch vor. (Foto: Caspar)

Elefanten sind aus Tiergärten nicht wegzudenken; in Berlin gibt es die aus Afrika und Asien stammenden Dickhäuter seit genau 150 Jahren. Das Jubiläum ist für Bernhard Blaszkiewitz, den Direktor des Zoologischen Gartens und des Berliner Tierparks, ein willkommener Anlass, den intelligenten und geselligen Rüsseltieren ein ebenso unterhaltsam wie spannend zu lesendes Buch zu widmen. Ihm seien die Elefanten besonders ans Herz gewachsen, viele habe er von der Geburt an begleitet, sagte der Verfasser bei der Vorstellung des Bild-Text-Bandes. Als Ort der Buchpräsentation war das Elefantenhaus des Zoologischen Gartens gut gewählt, denn während Blaszkiewitz noch die Geschichte der „Berliner“ Elefanten rekapitulierte und darlegte, wie sie an der Spree heimisch wurden, rumorten die eindrucksvollen Tiere samt Nachwuchs im Hintergrund und ließen sich nicht stören. Publikumsandrang und Blitzlichtgewitter gehören nun einmal zum Elefantenalltag.

Das mit zahlreichen historischen und aktuellen Fotos ausgestattete Buch beginnt bei dem Elefanten Boy, der ursprünglich aus einem Zirkus stammte, 1857 nach Berlin kam und dort 1879 nach zweiundzwanzigjähriger Haltung starb. Es endet mit dem jüngst geborenen Elefantenbaby Panya, das mit seinen Halbgeschwistern Kariba und Kando eine Spielgemeinschaft bildet. Bernhard Blaszkiewitz' Buch aus der Lebensgeschichte dieser und zahlreicher anderer Elefanten, berichtet auch über die Kriegszeit, als der Zoologische Garten schwere Schäden an seinem Tierbestand und den Baulichkeiten hinnehmen musste. Mehrere Elefanten starben unter herabfallenden Trümmern, einer war ausgebrochen und musste erschossen werden. Lediglich der indische Elefantenbulle Siam überlebte das Inferno und begeisterte die Besucher, als der Zoologische Garten nach dem Krieg unter schwierigen Bedingungen einen Neustart unternahm.

Während in vergangenen Zeiten Elefanten auf verschlungenen Wegen aus dem Ausland in den Zoo kamen, werden sie heute selber gezüchtet, ist von Bernhard Blaszkiewitz zu erfahren. Welchen Umfang diese Nachzuchten haben und zu welchen Ergebnissen man in Berlin gekommen ist, schildert er ebenso wie er auch tragische Ereignisse wie Angriffe von Rüsseltieren auf Wärter oder Totgeburten. Nach dem Motto „Ein Blick ins Buch, zwei ins Leben“ sei ein Besuch bei den Berliner Elefanten sowohl im Berliner Zoo als auch im Tierpark Friedrichsfelde empfohlen. Durch die Lektüre des Jubiläumsbandes gut vorbereitet, wird der Abstecher bei den Rüsseltieren besondere Freude bereiten. Das Buch „Elefanten in Berlin“ erschien im Verlag Lehmanns Media Berlin, hat 119 Seiten, 93 Abbildungen und kostet 22 Euro (ISBN 978-3-86541-223-2).

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