Domkreuz und Engel suchen Helfer -
Reparatur des vergoldeten Wahrzeichens kostet
rund 700 000 Euro



Das vergoldete Kreuz soll ab Mai 2008 wieder die Kuppel schmücken, doch werden dafür noch Spenden gesucht. (Foto: Caspar)

In einer spektakulären Aktion wurde vor einem Vierteljahr die Laterne und das darauf stehende Kreuz von der Kuppel des Berliner Doms genommen. Untersuchungen hatten ergeben, dass das vergoldete Wahrzeichen völlig marode und nicht mehr standfest ist. Seither stehen das Kreuz und der Unterbau neben der Oberpfarr- und Domkirche, wie der offizielle Name des Gotteshauses am Lustgarten im Bezirk Mitte lautet. „Die Wiederaufrichtung der Laterne und des auf der Erdkugel stehenden Kreuzes wird etwa 700 000 Euro kosten, eine Summe, die die Domgemeinde allein nicht aufbringen kann“, sagte gestern (6. 3.) Irmgard Schwaetzer, die Vorsitzende des Domkirchenkuratoriums, bei der Vorstellung des Jahresprogramms 2007. Da der 16 Meter hohe und 12,5 Tonnen schwere Kuppelschmuck nicht mehr verwendbar ist, müsse er neu gebaut werden, wobei das Landesdenkmalamt auf eine genaue Rekonstruktion der auch gut zur Kuppel passenden Fassung aus den 1980er Jahren bestehe. „Wenn alles gut geht, können wir Laterne und Kreuz im Mai 2008 wieder aufstellen. Das ist zu schaffen, weil es finanzielle Zusagen vom Kulturstaatsminister Bernd Neumann in Höhe von 200 000 Euro gibt“, so Schwaetzer. Die Domverwaltung stehe darüber hinaus mit dem Senat in Verhandlungen über eine ähnliche Summe. Berlin brauche das Kuppelkreuz als weithin sichtbares Wahrzeichen, und zwar so schnell wie möglich. Jeder Betrag, ob groß oder klein, sei willkommen. Aus diesem Grunde würde jetzt verstärkt in allen Gottesdiensten, bei Konzerten und Führungen, die der Dom veranstaltet, für das Projekt geworben.

Allerdings ist die Laterne nicht das einzige Problem, das die Domverwaltung schultern muss. Denn wie Dombaumeister Stefan Felmy ergänzt, müssten auch die Kupferengel auf dem Kuppelkranz mit Unterstützung durch Bergsteiger auf ihre Standfestigkeit überprüft und außerdem die im Domarchiv befindlichen, zum Teil künstlerisch hochwertigen Bauzeichnungen aus der Kaiserzeit gesichtet und restauriert werden. Auch dafür würden 200 000 Euro veranschlagt. „Wir hoffen, die Finanzierungslücke von etwa einer halben Million für die jetzt anstehenden Maßnahmen durch Spenden aus der Wirtschaft, von Verbänden, aus der Domgemeinde sowie von Freunden und Besuchern des Doms füllen zu können“, so Felmy. Ein Planungsbüro sei beauftragt, die konkreten Kosten für die Arbeiten an der Laterne zu ermitteln, und es sei zu hoffen, dass es bei den angenommenen 700 000 Euro und den 200 000 Euro für die Schadenskartierung bleibt.

Spenden werden auf das Konto 2007 2008 bei der KD-Bank e. G. BLZ 350 601 90 erbeten. Weitere Informationen beim Berliner Dom unter der Rufnummer 030/20269 128 sowie im Internet unter www.berliner-dom.de.

Helmut Caspar

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