Münzkabinett ist jetzt online -
5000 Geldstücke und Medaillen können im Internet
betrachtet werden


Friedrich der Große auf einem 1741 geprägten Taler und rund 5000 weitere Prägestücke aus dem Besitz des Berliner Münzkabinetts können ab sofort weltweit am Bildschirm betrachtet werden. (Foto: Caspar)

Das Münzkabinett der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz zeigt in seiner ständigen Ausstellung im Bode-Museum, vormals Kaiser-Friedrich-Museum, auf der Museumsinsel rund 5000 Münzen, Medaillen, Marken und Zeichen von der frühen Antike bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts. Ab 20. Mai kann die hochkarätige Sammlung weltweit und ganz bequem am heimischen PC unter der Adresse http://www.smb.museum/ikmk betrachtet werden. Bevor das Münzkabinett online gehen konnte, waren umfangreiche Vorarbeiten zu absolvieren. So wurden von allen Exponaten nicht nur Fotografien angefertigt; die Stücke wurden auch genau gewogen und gemessen, und es wurden allgemein verständliche Beschreibungen von ihnen angefertigt und zusammen mit wichtigen Literaturhinweisen ins Netz gestellt.

Mit wenigen Handgriffen ist es möglich, an den Inhalt der Ausstellungsvitrinen zu gelangen und die passenden Bilder und Texte zu studieren. Sie informieren detailliert sowohl über die numismatischen Objekte als auch über politische, wirtschaftliche und kunstgeschichtliche Hintergründe, die zu der jeweiligen Prägung geführt haben. Außerdem werden die dargestellten Motive erläutert und Münzlegenden wiedergegeben. Wer möchte, erfährt einiges über die auf antiken Münzen abgebildeten Götter und Herrscher sowie über Heiligenfiguren und Fürstlichkeiten, die auf mittelalterlichen neuzeitlichen Münzen dargestellt sind. Erläutert werden ferner Stadt- und Gebäudeansichten, Wappen und Symbole, außerdem werden Inschriften wiedergegeben. Die ältesten im neuen Online-Museum vorgestellten Exponate sind im siebenten und sechsten vorchristlichen Jahrhundert geprägte Geldstücke aus Kleinasien und Griechenland, die jüngsten sind deutsche und ausländische Euro-Münzen.

Ziel der weltweit einmaligen Präsentation ist die umfassende Information über die Bestände der Berliner Münzsammlung, die zu den weltweit größten gehört, aber auch die Gewinnung neuer Freunde für alte Münzen und Medaillen. Kabinettdirektor Bernd Kluge zufolge sollen in den kommenden Jahren weitere Sammlungsbestände, die in dem 60 Meter langen Tresor im Souterrain des Münzkabinetts lagern, digital erfasst und in ähnlicher Weise ins Internet gestellt werden. Insgesamt umfasst die schon in kurfürstlicher Zeit angelegte Münzsammlung rund 500 000 Objekte. Sie Stück für Stück zu digitalisieren, ist eine Arbeit für Generationen, aber ein Anfang ist gemacht.

Helmut Caspar

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