Etüden, Sinfonien, Lieder -
Musikinstrumenten-Museum erinnert an den Pianisten
Carl Czerny


Carl Czerny war weitaus mehr als Komponist von Etüden, mit denen sich angehende und fortgeschrittene Klavierspieler oftmals die Zähne ausbeißen. (Repro: Caspar)

Wer das Klavierspiel erlernt, gerät irgendwann an die berühmt-berüchtigten, weil schwierigen Etüden von Carl Czerny (1791-1857). Zum 150. Geburtstag des Beethoven-Schülers sowie Lehrers von Franz Liszt zeigt das Musikinstrumenten-Museum der Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz vom 19. Oktober 2007 bis 26. Januar 2008 eine von der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien dem genialen Pianisten und Komponisten gewidmete Ausstellung. Sie will sowohl mit dem Vorurteil aufräumen, Czerny sei ein „Schülerschreck“ gewesen, als auch den Musiker als Schöpfer von bedeutenden Streichquartetten, Sonaten, Sinfonien, Liedern und Kirchenmusiken würdigen und zu Gehör bringen. Czerny in dieser Funktion zu hervorzuheben und ihn historisch zu lokalisieren, sei ein wichtiges Anliegen der Ausstellung, erklärt die Direktorin des Berliner Musikinstrumenten-Museums, Conny Restle.

Erstmals werden in dieser ausführlichen Form Hinterlassenschaften des bedeutenden Musikers der Öffentlichkeit gezeigt – handgeschriebene Notenblätter und gedruckte Czerny-Ausgaben, aber auch Briefe von Beethoven an seinen Schüler sowie Schreiben, die Franz Liszt an seinen Lehrer gerichtet hat. In Konzerten, die anlässlich des Jubiläums veranstaltet werden, wird auf einem 1834 in Wien gebauten Bösendorfer-Flügel aus Czenys Besitz Musik des Pianisten, Komponisten und Pädagogen gespielt. Das Berliner Musikinstrumenten-Museum steuert zur Ausstellung eigene Kostbarkeiten bei und dokumentiert damit die erste große Blüte von Klavierspiel, Klaviermusik und Klavierbau in der österreichischen Kaiserstadt vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis in die Zeit des Biedermeier hinein. Zum Abschluss der Ausstellung gibt es während der Langen Nacht der Museen am 26. Januar 2008 einen Etüden-Marathon, an dem Schülerinnen und Schüler von Berliner Musikschulen und Musikhochschulen ihr ganzes Können unter Beweis stellen. Das Musikinstrumenten-Museum des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz an der Tiergartenstraße 1, 10785 Berlin, ist Dienstag, Mittwoch und Freitag von 9 bis 17 Uhr, am Donnerstag von 9 bis 22 Uhr (ab 18 Uhr freier Eintritt) sowie am Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Eintritt 4, ermäßigt 2 Euro. Kinder und Jugendliche haben freien Eintritt. Weitere Informationen über die Czerny-Ausstellung und das Musikinstrumenten-Museum im Internet unter
www.sim.spk-berlin.de/deutsch/veranstaltungen/index.php.

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