Meisterwerke der Eisengießerei und Kinderspielzeug -
Im Ephraim-Palais präsentiert das Stadtmuseum ein wichtiges Kapitel preußischer Industriegeschichte


Meisterwerke der preußischen Eisengießerei sind bis 2. März 2008 im Ephraim-Palais zu sehen.


Weihnachtskrippen und sich drehende Leuchter sind in der obersten Etage des Ephraim-Palais ausgestellt. (Fotos: Caspar)

Die Stiftung Stadtmuseum zeigt bis zum 2. März 2008 im Ephraim-Palais eine prächtige Auswahl von Erzeugnissen Berliner und preußischer Eisengießerei. Die Ausstellung „Eiserne Zeiten“ macht mit einem wichtigen Kapitel Berliner Industriegeschichte des 19. Jahrhunderts bekannt, als am Rand der preußischen Hauptstadt die Königliche Eisengießerei, das Eisenbahnwerk von Borsig und andere Betriebe Meisterwerke der Eisengießerei herstellten und den Ruf der Spree-Metropole als Industriezentrum begründeten.

Die Ausstellung ist eine Gemeinschaftsarbeit der Stiftung Stadtmuseum Berlin, des Rheinischen Eisenkunstguss-Museums in Bendorf-Sayn und des Städtischen Museums in Gleiwitz, dem heutigen Gliwice. Gezeigt werden Erzeugnisse aus diesen drei vor über 200 Jahren gegründeten preußischen Eisengießereien. Sie waren der Ausgangspunkt einer sich in Berlin, am Rhein und in Schlesien stark entwickelnden Schwerindustrie, dienten aber auch den ausgeprägten Schmuckbedürfnissen der Menschen des Biedermeier.

Nach der Gewährung von Handels- und Gewerbefreiheit im Zuge der Stein-Hardenbergschen Reformen ab 1807 entstanden überall im Land Fabriken, die viele Maschinen aus Eisen benötigten oder solche herstellten. Einen besonderen Schub brachte die Eisenbahn, die mit ihrem Gleisnetz riesige Mengen Eisen und Stahl verschlang, weshalb der Eisenbahnbau ein wichtiges Thema in dieser Ausstellung bildet. Sie zeigt jedoch nicht nur schwergewichtige Objekte, sondern auch filigranen Schmuck aus „Fer de Berlin“, aus Berliner Eisen, sowie Miniaturabgüsse von Standbildern und Büsten berühmter Persönlichkeiten, ferner eisernen Hausrat wie Schalen, Leuchter, Plätteisen und urtümlich anmutende Nähmaschinen. In einem weiteren Ausstellungsteil wird geschildert, wie sich Goldschmiede und Designer heute mühen, das ehemals begehrte und in viele Länder exportierte „Berliner Eisen“ nachzugestalten und den Geheimnisses seiner Entstehung auf den Grund zu gehen.

Ergänzend zu den „Eisernen Zeiten“ wird in der obersten Etage des Ephraimpalais, passend zur Vorweihnachtszeit, bis zum 6. Januar 2008 historisches Kinderspielzeug aus Blech präsentiert. Ausgestellt sind die vor allem in der Kaiserzeit beliebten Menschen- und Tierfiguren aus bunt bedrucktem Blech und ausgestattet mit einem Mechanismus zum Aufziehen. Ergänzt wird die liebevoll zusammengestellte Sonderschau durch Weihnachtskrippen und sich drehende Leuchter, aber auch durch Kochherde und Maschinen fürs Kinderzimmer.

Das Ephraim-Palais Poststraße 16, 10178 Berlin ist Dienstag sowie Donnerstag bis Sonntag von 10 bis 18, am Mittwoch von 12 bis 20 Uhr geöffnet. Es ist am 25. Dezember und am 1. Januar von 14 bis 18 Uhr und am 26. Dezember von 12 bis 20 Uhr geöffnet, Schließtage sind am 24. und 31. Dezember, Eintritt 5, ermäßigt 3 Euro; am Mittwoch ist freier Eintritt. Weitere Informationen über das komplette Ausstellungs- programm der Stiftung Stadtmuseum unter www.stadtmuseum.de.

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