Die Akademie der Künste widmet in ihrem Haus am Hanseatenweg 10 ihrem langjährigen Mitglied, dem Architekten Hans Poelzig (1869-1936), eine umfangreiche Werkschau. Mit Zeichnungen und Gemälden, Fotografien, Bauplänen und Modellen dokumentiert die bis 6. Januar 2008 laufende Schau die herausragende Stellung, die Poelzig in der Architektenschaft seiner Zeit innehatte und seinen Einfluss auf nachfolgende Generationen. Zu seinen wichtigsten Arbeiten gehören die Planungen für das Messegelände und das Haus des Rundfunks im Bezirk Charlottenburg, aber auch das 1928/29 errichtete Kino Babylon und die Wohnhäuser rund um den nahe gelegenen Rosa-Luxemburg-Platz im Bezirk Mitte. Verdeutlicht werden darüber hinaus die Leistungen des Architekten als Ausstatter früher Stummfilme sowie als Erbauer des Großen Schauspielhauses im Auftrag des berühmten Theaterregisseurs Hans Reinhardt. Dass Poelzig auch außerhalb Berlins erfolgreich war, dokumentiert die Ausstellung mit Bildern von der monumentalen Weißeritzbrücke bei Dresden sowie des ehemaligen IG-Farben-Gebäuden in Frankfurt am Main, das heute von der Johann Wolfgang von Goethe-Universität als Campus genutzt wird.

Hans Poelzig, der zeitweilig der Berliner Akademie der Künste als Vizepräsident vorstand, war, wie die von der Akademie der Künste und dem Institut für Auslandsbeziehungen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Architekturmuseum der TU Berlin gestaltete Ausstellung unterstreicht, sozusagen im Nebenamt Maler und Zeichner. Überdies hat er bedeutende Leistungen als charismatischer Lehrer nachfolgender Architektengenerationen erbracht. Zur Ausstellung erschien bei der Deutschen Verlagsanstalt München der Begleitband „Hans Poelzig 1869-1936. Architekt – Lehrer – Künstler“. Weitere Informationen über ein Begleitprogramm zur Poelzig-Ausstellung sowie weitere Aktivitäten der Akademie der Künste im Internet unter www.adk.de.

Helmut Caspar

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