Kostbare Bronzen gereinigt und konserviert -
Treppenschmuck vom Alten Museum und vom Schauspielhaus wieder zurück



Zurückgekehrt auf seinen alten Platz auf der Treppe des Alten Museums ist der restaurierte Löwenkämpfer, ein Meisterwerk des Bildhauers August Kiss. (Foto: Caspar)

Das Alte Museum, Karl Friedrich Schinkels berühmter Säulenbau am Lustgarten, hat seinen prächtigen Treppenschmuck aus Bronze zurück bekommen. Monatelang wurde der repräsentative Aufgang zu dem 1830 eingeweihten Museum saniert, wobei der Zugang nur über Behelfstreppen aus Holz möglich war. Zeitgleich haben Metallrestauratoren die beiden monumentale Figurengruppen aus Bronze auf den seitlichen Treppenwangen repariert und gereinigt. Linkerhand erwehrt sich ein 1837 bis 1842 vom Bildhauer August Kiß geschaffener Reiter eines Löwen, und rechts wird eine 1854 bis 1861 von Albert Wolff nach einem Entwurf von Christian Daniel Rauch modellierte Amazone ebenfalls hoch zu Ross von einem Panther angegriffen. Wütend versucht sie, das Untier mit einem Speer niederzustrecken. Ob sie gewinnt, lässt die Skulptur nicht erkennen.

Beide mit einem konservierenden Überzug zum Schutz vor Wetterunbilden versehenen Meisterwerke der Berliner Bildhauerschule des 19. Jahrhunderts sind ansehnliche Zeugnisse für den damaligen Brauch, Treppenaufgänge bedeutender öffentlicher Gebäude mit Bronzeskulpturen aufzuwerten. Das trifft auch für den Schmuck der Freitreppe zum Schauspielhaus am Gendarmenmarkt zu, ebenfalls ein Werk von Karl Friedrich Schinkel. Die auf den Treppenwangen beiderseits des Portals stehenden Bronzegruppen musizierender Genien auf einem Panther beziehungsweise einem Löwen wurden ebenfalls vor einiger Zeit gereinigt und konserviert und erstrahlen nun in einer dunkelgrünen Patinatönung. Die Werke von Christian Friedrich Tieck wurden 1851 aufgestellt. Sie symbolisieren den Ort als Pflegestätte von Theater und Musik und demonstrieren, dass Kunst selbst reißende Tiere zu besänftigen vermag.

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