Zietenplatz hat alten Namen zurück -
Brache am U-Bahnhof Mohrenstraße nach historischen Vorlagen wiederhergestellt


Seit gestern heißt die ehemalige Brache am U-Bahnhof Mohrenstraße wieder Zietenplatz.


General von Zieten hat ein wachsames Auge auf den nach ihm benannten Platz. (Fotos: Caspar)

Berlin ist mit schönen Platzen reich gesegnet. Der Gendarmenmarkt und der Hackesche Markt, der Hausvogteiplatz, Luxemburgplatz, der Leipziger Platz und der Schinkelplatz wurden oder werden in ihrer historischen Gestalt wiedergewonnen. Jetzt gesellte sich der Zietenplatz am U-Bahnhof Mohrenstraße im Bezirk Mitte hinzu. Vor dem Umbau des Stadtviertels nahe der Wilhelmstraße schloss sich der Zietenplatz an den Wilhelmplatz an, der allerdings als repräsentativer Stadtraum nicht mehr zu erkennen ist.

In einer kleinen Feierstunde erhielt der Zietenplatz am 9. April 2008 jenen Namen zurück, den er von 1846 bis 1956 trug. Namensgeber des von Gartendenkmalpflegern nach alten Vorlagen wiederhergestellten und mit Blumen und Ziersträuchern besetzten Stadtraums ist der legendäre Husarengeneral Hans-Joachim von Zieten, der von 1699 bis 1786 lebte und sich in der Armee des preußischen Königs Friedrich II. großen Ruhm erwarb.

Nach einer Initiative der Schadow-Gesellschaft Berlin schmücken die von dem Bildhauer Johann Gottfried Schadow geschaffenen Denkmäler von Zieten sowie seines Generalskollegen Fürst Leopold von Anhalt-Dessau seit einiger Zeit den Zietenplatz. Die Zeichen stehen gut, dass demnächst vier weitere, ursprünglich auf dem Wilhelmplatz postierte Bronzestandbilder auf den Zietenplatz gestellt werden. Wie Klaus Gehrmann, der Geschäftsführer der Schadow-Gesellschaft, erklärte, werden noch Sponsorengelder gesammelt, doch kann die Restaurierung der Figuren der Feldmarschälle und Generale Keith, Schwerin, Seydlitz und Winterfeldt beginnen.

Nach Worten des Gartendenkmalpflegers Klaus von Krosigk sei die Rekonstruktion des Zietenplatzes und die Aufstellung der insgesamt sechs Generalsfiguren Teil eines umfassenden Plans zur Wiederherstellung der historischen Stadtplätze in der Mitte Berlins. Demnächst wird auch der Schinkelplatz unweit der Schlossbrücke und der Straße Unter den Linden der Öffentlichkeit übergeben. Auch er ist nach alten Plänen neu gestaltet und macht mit einem Brunnen sowie drei Bronzedenkmälern eine gute Figur.

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