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Neue Zehn-Euro-Münze zur Leichtathletik-WM 2009 in Berlin


Mit dem ersten Preis wurde der Entwurf von Bodo Broschat ausgezeichnet. (Foto: BBR)

Münzen mit Sportmotiven erfreuen sich großer Beliebtheit. Zu Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und anderen sportlichen Großereignissen geprägt, werben sie national und international für die Sportspektakel und bringen auch Geld in die Kassen der Veranstalter. Wir kennen das, um nur bei deutschen Prägungen zu bleiben, von den Zehn-Mark-Münzen zur Olympiade 1972 in München sowie von der Hundert-Euro-Münze aus Gold und den silbernen Zehn-Euro-Münzen, die von 2003 bis 2006 anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland geprägt wurden. Der Reinerlös aus diesen bei Sammlern und Nicht-Sammlern beliebten Stücke wurde für Sportbauten und Kulturprogramme verwendet und hat damit die Staatskasse entlastet.

Für das kommende Jahr ist die Ausgabe einer weiteren Münze zu einem sportlichen Anlass geplant. Die Zehn-Euro-Münze würdigt die IAFF-Weltmeisterschaft der Leichtathletik, die vom 15. bis 23, August 2009 im Berliner Olympiastadion ausgetragen werden soll. Nach den Olympischen Spielen und der Fußball-WM zählt der von der IAFF, der 1912 gegründeten International Association of Athletics Federation, ausgetragene Wettkampf mit tausenden Athleten zu den weltweit bedeutendsten Veranstaltungen dieser Art. An neun Tagen werden Sportlerinnen und Sportler aus aller Welt in 24 Disziplinen ihre Kräfte messen. Berlin wird sich wie schon 2006 zur Fußball-WM als guter Gastgeber und touristischer Magnet der Extraklasse erweisen, es wird Fanmeilen und Konzerte geben, und sportlichen Höhepunkte werden auf Riesenleinewänden zu sehen sein.

Wie stets in solchen Fällen, wurde ein Wettbewerb für die Sondermünze ausgeschrieben, die in allen deutschen Prägeanstalten, und zwar Berlin (Münzbuchstabe A), München (D), Stuttgart (F), Karlsruhe (G) und Hamburg (J), analog zu den Fußball-WM-Münzen hergestellt werden. Mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde der Berliner Designer und Graveur Bodo Broschat, ein Künstler, von dem bereits mehrere deutsche Münzentwürfe realisiert wurden. Broschat hatte einen Entwurf mit dem Bild einer Speerwerferin vor der Kulisse des in den vergangenen Jahren umgebauten und modernisierten Berliner Olympiastadions eingereicht. Die Jury bemerkte, die offene Haltung der Sportlerin lade zum Mitmachen ein, ihre unpathetische und natürliche Darstellung sei wohltuend. Dies gelte ebenso für die Darstellung des jüngst neu gestalteten Stadiondaches, das wie das Bild der Sportlerin die heutige Zeit repräsentiert. „Insgesamt überzeugt die gelungene Komposition aus der Speerwerferin im Mittelpunkt, dem Hintergrund des dynamischen Stadionschwunges und der Aufschrift. Dies gilt auch für die Wertseite mit einem den Vorgaben entsprechenden würdigen Adler“.

Auch die anderen Münzentwürfe haben ihre hohen Qualitäten. Für die Jury wird es nicht leicht gewesen sein, den ersten und die zweiten, dritten und vierten anderen Preisträger zu küren. Aber sie musste sich entscheiden, und so wurde Herwig Otto mit der Darstellung eines aus Hochspringerin wiederum vor der Kulisse des noch aus der Nazizeit stammenden Olympiastadions mit dem zweiten Platz bedacht. Weitere Modelle zeigen unter anderem Läuferinnen und Läufer, Speer- und Diskuswerfer und andere Athleten. Vielfach haben sich die Designer an Vorlagen aus der klassischen griechischen Kunst orientiert und damit eindrucksvolle Szenen geschaffen. Dass man einige Modelle nicht in die engere Wahl zog, mag an der Nichterfüllung technischer Vorgaben gelegen haben, denn die Entwürfe sollen nicht nur schön sein und viele Betrachter in ihren Bann ziehen, sie müssen auch eine Massenprägung gewährleisten. Als Randschrift für die neue Zehn-Euro-Münze wurde das Motto SPORT BEWEGT DIE WELT festgelegt. Spätestens im August kommenden Jahres wird sie ausgeliefert sein. Die Auflage ist so hoch, dass alle Interessenten versorgt sein werden.

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