Archäologie als Schwerpunkt -
Programmheft zum Tag des offenen Denkmals 2008 erschienen


Was Archäologen in tiefen Schichten wie hier am Schlossplatz direkt vor dem Staatsratsgebäude fanden, wird beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals vorgestellt. (Foto: Caspar)

Alle Jahre wieder findet bundesweit am zweiten Wochenende im September der Tag des offenen Denkmals statt. Am 13. und 14. September wird er sich mit Ergebnissen archäologischer Erkundungen sowie mit Fragen der Bauforschung befassen. Berlin ist mit rund 300 Veranstaltungen dabei, ein vom Landesdenkmalamt herausgegebenes Heft nennt Themen, Orte und Zeiten.

In ihren Grußworten laden die auch für Denkmalschutz und Denkmalpflege zuständige Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer, und Landeskonservator Jörg Haspel zu regem Besuch der Führungen und Vorträge ein und versprechen interessante Erlebnisse. Vor allem den Grabungen auf dem Petriplatz und am Schlossplatz, direkt vor dem Staatsratsgebäude, hätten bedeutende Funde ans Tageslicht gefördert. Sie seien wichtig für den Stadtumbau im Bezirk Mitte und würden auch neue Einsichten in die frühe Geschichte Berlins vermitteln.

Am Tag des offenen Denkmals bestehe die einzigartige Gelegenheit, an beiden Plätzen die Fundamente und Gewölbe uralter Gebäude bei sachkundigen Führungen kennenzulernen und auch zu erfahren, aus ihnen werden soll, wenn erst die Bauarbeiten beginnen. Ausgräber und Architekten werden bei den Rundgängen überdies einen Vorgeschmack darauf geben, wie die „archäologischen Fenster“ auf dem Petriplatz und am Humboldt-Forum aussehen sollen, durch die man in ein paar Jahren schauen Berlin auf den Grund kann.

Das Programmheft zum Tag des offenen Denkmals enthält so viele Anregungen und Termine, dass es Interessenten schwer fallen wird, sich zu entscheiden. Man kann, um nur bei den Ausgrabungen zu bleiben, zwischen den Fundstellen in der City und denen in Biesdorf-Süd pendeln; man kann sich auch in Spandau und in Köpenick umschauen, wo in Stadtspaziergängen neueste archäologische Funde und historische Gewölbe vorgestellt werden. Der Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte der Humboldt-Universität öffnet zum ersten Mal seine beeindruckende Sammlung für das breite Publikum. Dabei ist zu erfahren, welche Schlüsse Anthropologen aus jenen Skeletten ableiten, die bei den derzeitigen und schon abgeschlossenen Ausgrabungen ans Tageslicht kamen.

Selbstverständlich werden beim Tag des offenen Denkmals die neuesten Zugänge auf der Liste des Weltkulturerbes, nämlich die sechs Siedlungen der zwanziger und frühen dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts, vorgestellt, außerdem erläutern Fachleute vom Landesdenkmalamt und andere Experten Ergebnisse ihrer Forschungen im Zusammenhang mit der Sanierung und Restaurierung von historischen Bauwerken und Skulpturen im öffentlichen Raum. Insgesamt umfasst das Programm etwa 300 Angebote in allen Berliner Bezirken, und täglich kommen neue hinzu. Die meisten Termine sind kostenfrei, bei einigen wird um rechtzeitige Anmeldung gebeten. Das Programmheft ist im Landesdenkmalamt Berlin erhältlich (Klosterstraße 47, 10179 Berlin-Mitte, werktags von 7 bis 19 Uhr, telefonische Hotline 030/25796771/72), aber auch in den Bürgerämtern. Das ständig aktualisierte und ergänzte Programm steht im Internet unter www.stadtentwicklung.berlin.de/denkmal/denkmaltag.

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