Schrott wird zu Geld gemacht -
Berliner Dom verkauft vergoldetes Blech und Grafiken für einen guten Zweck


Im Sommer oder Herbst 2008 soll der Berliner Dom sein Kuppelkreuz zurückbekommen.


Domkuratorin Margrit Hilmer erhofft aus der Kunstaktion eine sechsstellige Einnahme zugunsten der Arbeiten an der Domkuppel. (Fotos: Caspar)

Die Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin, besser bekannt als Berliner Dom, blickt im Mai auf sein vierhundertjähriges Bestehen zurück und wird dieses Jubiläum am 18. Mai, dem ersten Sonntag nach Pfingsten, mit Festgottesdiensten und Konzerten begehen. Bis dahin allerdings wird das vergoldete Kreuz auf die Kuppel des Gotteshauses am Lustgarten noch nicht zurückgekehrt sein. Es musste 2006 abgebaut werden, weil seine Standfestigkeit nicht mehr gewährleistet war. Bei den Untersuchungen zeigte sich, dass auch der Unterbau, die so genannte Laterne, schadhaft ist. „Wir sind zuversichtlich, dass das Kreuz im Laufe des Sommers montiert werden kann, alle Vorkehrungen sind getroffen. Auch haben wir im Wesentlichen das Geld für die Reparaturen beisammen“, sagte Irmgard Schwaetzer, die Vorsitzende des Domkirchenkollegiums, bei der Vorstellung der Vorhaben der Domgemeinde für 2008.

Den Löwenanteil der Kosten für die Wiederherstellung der Laterne mit dem Kreuz darauf, aber auch für Reparaturen an der Kuppel und ihrem Skulpturenschmuck übernimmt die Cornelsen Kulturstiftung in Höhe von 478 000 Euro. Beteiligt ist der Bund mit 200 000 Euro, außerdem sind 420 000 Euro aus der Städtebauförderung zugesagt, hinzu kommen 95 000 Euro aus Einzelspenden. Die Differenz zu den veranschlagten Baukosten in Höhe von 1,42 Millionen Euro will die Domverwaltung durch ein ungewöhnliches Benefiz-Projekt erwirtschaften. Mit Unterstützung von Auszubildenden der Berliner Stadtreinigung wird die schadhafte Blechverkleidung der vor einiger Zeit abgenommenen Domlaterne in kleine Stücke zerschnitten und, zusammen mit Grafiken, welche den Dom darstellen, verkauft. „Da der Dom 400 Jahre alt ist, beträgt die Auflage dieser Grafiken mit den einmontierten Scheiben aus vergoldetem Blech 400 Stück. Jedes einzelne Kunstwerk ist ein Unikum und soll um 400 Euro kosten“, sagte Domkuratorin Margrit Hilmer. Sie erwartet aus der Vermarktung des Schrotts einen schönen Batzen Geld, der unverzüglich für die Wiederherstellung des Kuppelschmucks eingesetzt wird.

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