Erinnerungen an den Alten Fritz -
Preußenstiftung bereitet den 300. Geburtstag Friedrichs des Großen 2012 vor


Friedrich II. wacht vor der Generaldirektion der Preußischen Schlösserstiftung im Park Sanssouci.


Das Charlottenburger Schloss wird bis zum 300. Geburtstag des Preußenkönigs saniert und erhält neue Ausstellungsräume.


Das Neue Palais im Park Sanssouci – im Vordergrund die Wohnung, die sich Friedrich der Große hier einrichten ließ, ist die größte Baustelle der Schlösserstiftung. (Fotos: Caspar)

Im Jubiläumskalender der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg ist für 2012 ein wichtiges Datum notiert – der 300. Geburtstag von König Friedrich II., genannt der Große. Für das Jubiläumsjahr 2012 bereitet die Stiftung Ausstellungen, Tagungen und Publikationen vor. Die Aktivitäten werden vom Kuratorium „Friedrich 300“ begleitet und unterstützt, das sich aus prominenten Vertretern von Kultur, Wirtschaft und Politik zusammensetzt.

Friedrich II. wurde am 24. Januar 1712 in Berlin, trat 1740 als Sohn des preußischen Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. die Thronfolge an und starb, inzwischen als „Alter Fritz“ zur Legende geworden, am 17. August 1786 in seinem Potsdamer Sommerschloss Sanssouci. Die Stiftung nimmt den 300. Geburtstag dieses in jeder Hinsicht ungewöhnlichen Herrschers zum Anlass, um über seine Person und seine Bedeutung früher und heute neu nachzudenken, aber auch praktische Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen in einzelnen Schlössern und Parkanlagen weiter voranzubringen.

Das jetzt vom Generaldirektor der Schlösserstiftung, Hartmut Dorgerloh, vorgestellte Festprogramm sieht nicht nur Bau- und Restaurierungsmaßnahmen in den königlichen Schlössern Charlottenburg und Schönhausen sowie in Potsdam und Rheinsberg vor. Schloss Charlottenburg, eine der Lieblingsresidenzen Friedrichs II., erhält ein neues Dach, weshalb die Ausstellung mit dem preußischen Kronschatz sowie königlichem Tafelsilber zeitweilig in das Schloss Oranienburg ausgelagert wurde. Dort kann man Gold- und Silberschmiedearbeiten mit vielen anderen Preziosen in einer extra eingerichteten Schatzkammer besichtigen. Geplant sind im Schloss Charlottenburg energiesparende Einbauten und sowie Vorkehrungen zum Brandschutz. Außerdem sind zum Königsjubiläum 2012 die Öffnung weiterer Schauräume für das Publikum geplant, in denen Gemälde, Skulpturen, Bücher und Dokumente zum Leben Friedrichs II. und über die von ihm geprägte Zeit gezeigt werden sollen.

Größte Baustelle der Stiftung ist das Neue Palais im Park von Sanssouci, das sich der König nach dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763) für sein eigenes Wohnen, aber auch als fürstliches Gästehaus bauen ließ. Von den Hohenzollern als Sommerresidenz bis zum Ende der Monarchie (1918) genutzt, ist der Bau mit der weithin sichtbaren Riesenkuppel renovierungsbedürftig. Bis 2012 sollen die Arbeiten in den mehr als 300 Räumen im Wesentlichen abgeschlossen werden. Das gilt auch für die spätbarocke Kolonnade hinter dem Neuen Palais. Auf Befehl Friedrichs II. als Siegesmonument für den Siebenjährigen Krieg gebaut, schließt die reich mit Säulen und Figuren geschmückte Säulenhalle zwischen den so genannten Communs, das heißt den Wirtschaftsgebäuden zur Versorgung der Angehörigen des Hofes im Neuen Palais, den von Friedrich dem Großen angelegten Park Sanssouci eindrucksvoll ab.

Bis zum Jubiläumsjahr 2012 veranstaltet die Schlösserstiftung mehrere internationale Konferenzen zu zentralen Themen und Fragen im Rahmen der Friedrich-Forschung. Die erste Konferenz „Friedrich der Große 1763-1786 - eine perspektivische Bestandsaufnahme“ fand im vergangenen Jahr im Potsdamer Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte statt; ihre Ergebnisse dieser Tagung und weitere Studien werden, so hofft die Schlösserstiftung, den Blick auf Preußens prominentesten Herrscher weiter schärfen helfen.

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"Märkische und Berliner Schlössergeschichten"