Der König rief, und alle, alle kamen -
Ein Streifzug durch die Münzgeschichte der deutschen Kaiserzeit

Das neue Buch von Helmut Caspar ist der vierte und letzte Teil einer Serie über die deutsche Münz- und Geldgeschichte seit der Gründung des Kaiserreichs im Jahr 1871. Auch dieser um eine Preisliste von Münzen dieser Periode ergänzte Band mit 320 Seiten und etwa 500 Abbildungen erschien im Money trend Verlag Wien (Preis: 33 Euro). Er ist wie die Vorgängerbücher über die Münzen der Weimarer Republik einschließlich der NS-Zeit sowie der Deutschen Demokratischen Republik und - zuletzt - der Bundesrepublik Deutschland kein Katalog, sondern eine Darstellung der Hintergründe, die zur Prägung der Kurs- und Gedenkmünzen mit dem gekrönten Reichsadler, aber auch von numismatischen Eintagsfliegen und Kuriositäten führten. Der Autor legt ferner die Gründe dar, die zur Zulassung beziehungsweise Ablehnung von Münzentwürfen führten, denn in der Kaiserzeit herrschte in dieser Hinsicht ein recht innovatives Klima, welches zu interessanten, dann aber doch nicht realisierten Vorschlägen führte.

Stück für Stück geht das Buch auf die historisch und künstlerisch zum Teil bemerkenswerten Gedenkmünzen und die auf ihnen abgebildeten Fürstlichkeiten ein. Der reich illustrierte Band setzt sich mit der Geschichte der Münztechnik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts sowie der Entwicklung der nach der Reichsgründung zunächst neun, dann sechs für die Regierung tätigen Münzstätten auseinander, geht auf den in der Spandauer Zitadelle deponierten Reichskriegsschatz ein und nennt die Gründe, die nach Beginn des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 zur sukzessiven Einstellung der erfolgreichen Gedenkmünzen-Produktion führten. Ein Künstlerregister und ein Literaturverzeichnis schließen die reich mit Abbildungen von Münzen, Medaillen und zeitgenössischen Bildern ausgestattete Publikation ab.

Wie vom Autor zu hören ist, bereitet er einen weiteren Band in ähnlicher Aufmachung über die deutsche Münzprägung von 1800 bis zur Reichseinigung von 1871 vor. Im Mittelpunkt stehen dort die Bestrebungen, die Zersplitterung im Münzwesen des Deutschen Bundes zu überwinden, die Münztechnik den Erfordernissen der Massenprägung anzupassen sowie geschichtliche Daten und Zeitereignisse durch Geschichtstaler und andere Erinnerungsgepräge zu würdigen.




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