Protest gegen Verkauf der Welfensammlung



Viele Münzen aus Braunschweig-Lüneburg – hier ein Andreastaler aus dem Jahr 1764 – liegen in der Welfensammlung. (Foto: Caspar)

Auf der Internationalen Münzenmesse World Money Fair Anfang Februar 2009 in Berlin waren nicht nur Münzhändler sowie führende Prägeanstalten, sondern auch numismatische Verlage und andere Firmen aus Europa und Übersee bis nach USA, Russland, China und Japan vertreten, sondern auch numismatische Vereine, Händlerorganisationen wie der Verband der deutschen Münzenhändler und der Berufsverband des deutschen Münzenhandels sowie das Berliner Münzkabinett. Die Deutsche Numismatische Gesellschaft als Dachorganisation der numismatischen Vereine in der Bundesrepublik sammelte in einer Unterschriftenaktion Stimmen gegen den Verkauf und die Verlagerung der berühmten Welfensammlung nach Braunschweig. Die über mehrere Jahrhunderte angelegte Kollektion niedersächischer Münzen und Medaillen sowie von Prägungen des Britischen Weltreiches war 1983 von der Deutschen Bank geschlossen angekauft worden. Das Niedersächsische Münzkabinett der Deutschen Bank wurde seither in Hannover als Gemeinschaftsprojekt von Bank und Land als einer der Kristallisationspunkte der Münz- und Geldgeschichte in Deutschland betrieben. Außerdem tourte eine Ausstellung unter dem Motto „Vom Taler zur Mark“ von 1991 bis 2005 sehr erfolgreich durch 69 Orte in Deutschland. Jetzt besteht die Gefahr, dass die Deutsche Bank diese hochbedeutende Sammlung zur Verkauf bringt. Die Unterschriftenaktion und andere Aktivitäten sollen die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass es sich bei der Welfensammlung um ein einzigartiges Kulturgut handelt, welches für den Standort Hannover bewahrt werden muss, und dass das Niedersächsische Münzkabinett ein unverzichtbares wissenschaftliches Institut ist, dessen Zukunft nicht aufs Spiel gesetzt werden darf. Die DNG und mit ihr auch zahlreiche Besucher der World Money Fair hoffen, mit den Unterschriften unter einen Aufruf zur Rettung der Sammlung beizutragen und zugleich die Öffentlichkeit und das Land Niedersachsen darauf aufmerksam zu machen, welche großartigen Zeugnisse der Geschichte, Kunst und Kultur auf dem Spiel stehen. Weitere Informationen bei der Deutschen Numismatischen Gesellschaft, Kurfürstenstraße 21, D-60486 Frankfurt am Main, Telefon und Fax 069-775388.

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